Österreichs Bundesregierung verneigt sich vor den Erfolgen aus 20 Jahren TRIGOS: „Der TRIGOS als Österreichs renommierteste Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften stellt dabei einen wesentlichen Motor für nachhaltige Innovation in der österreichischen Wirtschaft dar“ betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Es ist gerade in dieser Zeit multipler Krisen Gebot der Stunde, dass Unternehmen ihre soziale und ökologische Verantwortung umfassend und ganzheitlich wahrnehmen“, gibt sich Sozialminister Johannes Rauch überzeugt. „In seinen Rollen als Unternehmensplattform, Benchmark und Antrieb unterstützt TRIGOS die Schaffung eines breiteren Bewusstseins bei Unternehmen für unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeit. TRIGOS bietet damit wichtige Anreize für eine neue Denkweise und Impulse für ein nachhaltiges Wirtschaftskonzept“, erklärt Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher. „Unternehmen, die den TRIGOS gewonnen haben, sind nicht nur Vorreiter, sondern auch Vorbild für andere. Sie haben gezeigt, dass nachhaltiges Wirtschaften ein Erfolgsmodell ist. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen handeln nicht nur verantwortungsbewusst, sondern sind widerstandsfähiger und nehmen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt“ sagt Bundespräsident van der Bellen in einer Grußbotschaft.
Die TRIGOS Preisträger 2023
1. Kategorie Mitarbeiter:innen-Initiativen: sozKom GmbH & Co KG aus Krottendorf (Stmk)
Unternehmensziel des steirischen Gemeinwohlunternehmens sozKom GmbH & Co KG ist es, Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Ausbau von sozialen Kompetenzen zu unterstützen – mit Programmen wie z.B. „Lehre statt Leere“ oder Begleitung von Menschen aller Altersstufen zu mehr Eigenverantwortung. Dabei sind für das Beratungs- und Coachingunternehmen sozKom Mitarbeiter:innen-Beteiligung und Mitgestaltung zentraler Kernwert. Konsequenterweise wurde eine vollständig partizipative Führungsstruktur umgesetzt, die sich in der jährlichen Gemeinwohlbilanz nicht nur bei den Bilanzwerten, sondern auch bei Zufriedenheit, Transparenz und Identifikation der Mitarbeitenden stark durchschlägt.
In der Kategorie außerdem nominiert: die Sonnentor Kräuterhandels GmbH (NÖ) und die HappyFoto GmbH (OÖ).
2. Kategorie Social Innovation & Future Challenges: ESG Plus GmbH (NÖ)
Die Finanzbranche ist ein zentraler Hebel zur Erfüllung der ESG-Ziele. Mit ihrer kostenlosen Bewertungsplattform cleanvest.org ermöglicht es die ESG Plus GmbH privaten ebenso wie institutionellen Investor:innen, ihr Portfolio in leicht verständlicher Weise auf positive bzw. negative Auswirkungen auf Menschen, Umwelt und Gesellschaft zu prüfen und in Einklang mit ihren Werten in Bezug auf Nachhaltigkeit zu bringen. Dabei werden über 4.000 Fonds mit Hilfe strenger Kriterien auf ihre Nachhaltigkeit geprüft. Durch die Integration von Kriterien wie “Kinderarbeit”, “Verletzungen indigener Rechte” und “Artenschutz-Verletzungen” in die Bewertung von Fonds und ETFs trägt die ESG Plus GmbH dazu bei, auch Lieferketten-Probleme in die Anlageentscheidungen einzubeziehen.
In der Kategorie außerdem nominiert: Mittelberger GmbH (V) und der MILA Mitmach-Minimarkt (Wien).
3. Kategorie Vorbildliche Projekte: 10hoch4 in Kooperation mit Dachgold (NÖ & Wien)
Im Jahr 2014 setzte sich 10hoch4 in Kooperation mit Dachgold ein ambitioniertes Ziel: 1.001 Photovoltaikanlagen sollten durch das Projekt Tausendundein Dach auf den Dächern österreichischer Betriebe entstehen. Mit fundierter Kommunikation und hoher Mobilisierungskraft gelang es dem Team aus Wien und Niederösterreich, das Ziel 2023 zu erreichen und damit rd. 8,7 Mio. kg an CO2-Äquivalenten einzusparen. 10hoch4 in Kooperation mit Dachgold bietet dafür einen One-Stop-Shop für Unternehmen, die in PV investieren wollen, jedoch nicht Zeit und Know-how haben, eine Anlage zu installieren. Das Projekt war und ist auch wesentlicher Akteur und Motor für die Bewusstseinsbildung bei der Photovoltaik-Wirtschaft und in der Bevölkerung.
In der Kategorie außerdem nominiert: Rudolf Ölz Meisterbäcker GmbH & Co KG (Vbg) und das Schauspielhaus Graz (Stmk).
4. Kategorie Klimaschutz: ECOP Technologies GmbH mit der Rotation Heat Pump (OÖ)
Abwärme aus industriellen Prozessen ist eines der wichtigsten, bislang kaum genutzten Energiepotenziale, mit hoher Relevanz für die Energiewende. Allein in Europa wird das Energiepotenzial auf 300 TWh/Jahr geschätzt. Die Rotation Heat Pump der ECOP Technologies GmbH ist eine innovative Großwärmepumpe für die Industrie, die es ermöglicht, Abwärme aus industriellen Prozessen direkt wiederzuverwerten. Es können Temperaturen von bis zu 200°C erreicht werden, die Leistung ist bis zu 70 % höher als bei konventionellen Wärmepumpen. In fast 20-jähriger Entwicklungsarbeit, mit über 60 Patenten, ist den Technikern aus Neuhofen an der Krems (OÖ) eine Innovation mit hoher potenzieller Skalierbarkeit gelungen.
In der Kategorie außerdem nominiert: EWS Consulting (OÖ) und Feistritzwerke STEWEAG GmbH (Stmk).
5. Kategorie Regionale Wertschaffung: Waldviertler Frauenwirtschaft (NÖ)
Die Waldviertler Frauenwirtschaft bietet mit der extra geschaffenen Standortmarke FRAU iDA unternehmerisch tätigen Frauen aus den unterschiedlichsten Branchen einen modernen Co-Working-Space mit umfangreichen Serviceleistungen inmitten der Zwettler Innenstadt an. Das Projekt setzt damit gezielt Impulse für die berufliche Weiterentwicklung und Vernetzung von Frauen ebenso wie für die nachhaltige Stadtentwicklung und Ortskernbelebung. Neben regelmäßigen Netzwerktreffen zwischen Unternehmerinnen und Impulsen zur Weiterbildung arbeitet FRAU iDA mit regionalen Tagesbetreuungseinrichtungen für Kleinkinder und Senior:innen zusammen und ermöglicht damit attraktive lokale Betreuungsangebote. Mit ihrer Arbeit fördert FRAU iDA auch die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ist gleichzeitig ein Vorbild für Gründerinnen und Unternehmerinnen in vergleichbaren Orten und Regionen.
In der Kategorie außerdem nominiert: Sonnenladen GmbH (NÖ) und das Start-up die Pflanzerei (Wien).
6. Kategorie Internationales Engagement: Mondi AG (Wien)
Das global agierende Verpackungs- und Papierunternehmen Mondi AG mit Sitz in Wien hat gemeinsam mit der Austrian Development Agency ADA und der Entwicklungsorganisation ICEP in ihrem Markt Cote d’Ivoire ein Pilotprojekt zur dualen Ausbildung Jugendlicher zum Industrietechniker / zur Industrietechnikerin initiiert, unter Einbindung vielfältiger Stakeholder direkt vor Ort. Diese besonders arbeitsmarktrelevante Berufsausbildung wirkt dem Fachkräftemangel und der Jugendarbeitslosigkeit in Westafrika entgegen und bietet jungen Menschen wertvolle Zukunftsperspektiven. Die Mondi AG setzt damit auf Vorbildwirkung für ähnliche Projekte in anderen Weltregionen.
In der Kategorie außerdem nominiert: eee Austria International Projects GmbH (Stmk) und SAP Österreich GmbH (Wien).