Green Utopia - made in Green Tech Valley

Werden Bäume künftig Strom speichern? Werden wir CO2 essen und in Gebäuden speichern? Werden wir uns schneller als das Klima ändern? Werden wir Wasserstoff direkt aus Sonnenlicht erzeugen? Was utopisch klingt, daran wird im Green Tech Valley mit Hochdruck gearbeitet. Studierende der TU Graz und dem Institut für Design und Kommunikation der  FH Joanneum haben aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Green Tech Valley im Rahmen des Designmonat Graz zu acht Utopien einer grünen Zukunft visualisiert.

Das war die Projektpräsentation "Green Utopia" im Joanneumsviertel

Making-of "Green Utopia made in Green Tech Valley"

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Das Projekt: Green Utopia made in Green Tech Valley

Utopien haftet das Unrealisierbare, das Phantastische an. Doch genau darin liegt ihre massive Kraft, diese Zukunftsbilder ermöglichen erst revolutionäre Entwicklungen. „Und die Klimakrise sowie der damit verbundene Wandel hin zu einer umfassenden Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft erfordern genauso ein nahezu utopisches Denken“, ist Bernhard Puttinger, Geschäftsführer des Green Tech Valley Cluster überzeugt. „Wir müssen schneller als der Klimawandel sein. Das ist das Gebot der Stunde. Hier sind Visionen, hier sind Mut, hier sind grüne Lösungen gefragt.“ Und dem Green Tech Valley komme als internationalem Hotspot für grüne Forschung & Innovation dabei eine besondere Bedeutung zu, betont Puttinger.

 

Zusammenarbeit für die grüne Zukunft

Deshalb wurden gemeinsam mit der TU Graz, der Montanuniversität Leoben, dem Institut für Design und Kommunikation der  FH Joanneum, der Creative Industries Styria und dem Holzcluster Steiermark die Kräfte gebündel. Acht interdisziplinäre Studierendenteams haben hier grüne Utopien als Kurzvideos im Zeitraum von März bis Mai 2023 im Rahmen des Designmonat Graz produziert – und damit auf Basis aktueller Forschung am Standort eine mögliche Zukunft der Energie-, Mobilitäts- und Rohstoffwende visualisiert.  „Hier wachsen Utopien zu Technologien heran“, zeigt sich Stefan Vorbach von der TU Graz begeistert von den Ergebnissen, die am 24. Mai in Graz präsentiert wurden. Illona Otto Wegener Center (Uni Graz) verweist darauf, alle gesellschaftlichen Strukturen zu betrachten: „Green Utopia hilft uns, die vor uns liegende Zukunft zu visualisieren  und zu diskutieren. Wenn wir wissen, was das Ziel ist, können wir es schneller erreichen.“ 

 

Visionen beflügeln Innovationen

Die Bandbreite der Videos reicht von neuen Lebensstilen nach der Konsumgesellschaft, klimapositivem Bauen bis hin zu Bäumen als Stromspeicher für stabile Netze. Utopisch? Aus heutiger Sicht in einigen Bereichen durchaus. „Gerade das ist Ansporn für die Forschung und für die Unternehmen im Green Tech Valley“, so Puttinger. Das unterstreicht auch Stefan Spirk (TU Graz): „Es ist von immanenter Bedeutung, sich das Undenkbare vorzustellen, um revolutionäre Technologien realisieren zu können.“ Vom Mut, neue, radikale Wege zu gehen, etwa „bei der Produktion von Wasserstoff aus Abwasser und Sonnenlicht in Sonnenreaktoren“, spricht auch Sarah Meitz von der AAE INTEC: „Grüne Utopien werden gebraucht, um klimafreundliche und kosteneffiziente Energieversorgung sicherzustellen.

 

We proudly present:
Green Utopia - aus Sicht der jungen Designer:innen

Was ist Vision, was Realität?

Die Forschung aus dem Valley hinter den Videos

“Imagine a future, where we store green power in trees … with the newly invented ORGANIC BATTERIES for stable power grids”

 

Statement der Studierenden: “This video depicts how energy could be saved in tress and provide every home with it.”

 

Digitaler Zwilling macht Netze zu Erneuerbaren Energiespeichern 

Die Transformation des Energiesystems erfordert einen gigantischen Ausbau der Produktionskapazitäten von erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen. Stichworte sind hierbei die Elektrifizierung, der Wärmebedarf aber auch Wasserstoff bzw. synthetische Energieträger.

Den Strom-, Wärme- und Gasnetzen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Diese glätten die Schwankungen von Verbrauch und Erzeugung über den Tag und das Jahr. Dabei helfen flexibel schaltbare Prosumer (Verbraucher & Erzeuger) wie stehende E-Autos, Geräte oder Industriebetriebe.

Alle Prosumer wie private Haushalte mit PV-Anlage oder größere Energiegemeinschaften werden aktiv mit eingebunden. 

Ergänzt werden diese durch punktuelle Großspeicher. Große Warmwasserspeicher bringen die Sommerhitze in die winterliche Fernwärme. Redox-Flow-Batterien (mit neuartigen Elektrolyten aus Abfällen der Papiererzeugung) stützen die Netze im Stunden- und Tagesbereich. 

Die Netze interagieren miteinander, so dass Wärme, Strom und Gas einander aushelfen. Zur Netz-Stützung werden auch künftig Spitzenlastkraftwerke, sogenannte „Peaker“, benötigt. Mithilfe von Wasserstoff als Zwischenspeicher werden diese klimaneutral.

Ermöglicht wird das „Netze als flexibler Energieschwamm“ durch den ersten digitalen Zwilling des europäischen Strom und Gasnetzes samt Wärmenetzen. Dieser verhindert Blackouts durch Simulationen frühzeitig und trägt zur vollständigen Nutzung der Erzeugung aus Erneuerbaren Energien bei.

Highlight aus dem Green Tech Valley:

 Biobasierte Redox-Flo-Batterie https://www.ecolyte.at

Forschung am Standort:

·      Europaweiter digitaler Zwilling des Strom- und Gasnetzes

·      Hochtemperatur-Elektrolyse am Kraftwerk Mellach

“Imagine a FUTURE where SUN fuels life … directly with the new PHOTOCATALYTIC COLLECTOR”

Statement der Studierenden: “Dieses Video zeigt eine neue Technologie, mit der durch Sonnenlicht auf direktem Weg Wasserstoff gewonnen werden kann und für welche Bereiche dies nützlich sein könnte.”

 

Wasserstoff direkt aus Sonne bewegt u.a. Schiffe klimaneutral

Der Einsatz von grünem Wasserstoff ist ein Schüsselbaustein im künftigen Energiesystem als Energiespeicher sowie als Energievektor auch für künftige Schiff- und Luftfahrt.

Bisher wird daran gearbeitet, in sonnen- und windreichen Weltgegenden mittels PV- und Windstrom über Elektrolyse Wasserstoff herzustellen und dann umzuformen, z.B. als synthetische Treibstoffe. Das ist aufwändig und ineffizient.

In Zukunft soll die direkte photokatalytische Erzeugung von Wasserstoff ohne Elektrolyse zum Einsatz kommen, ein Game Changer für den wichtigen Baustein des Energiesystems der Zukunft.

Dazu laufen Versuche bei de AEE Intec. Damit werden neben Solarkollektoren (Wärme), PV-Anlagen (Strom) nun Solar-Reaktoren (Wasserstoff) in Zukunft möglich. Die Gesamteffizienz steigt massiv bei sinkenden Kosten.

Die Schifffahrt ist im globalen Wirtschafts- und Transportsystem unverzichtbar, ist aber einer der global größten CO2 -Emittenten. 90 Prozent der großen Schiffe fahren noch mit Schweröl als Treibstoff.

Das Binnenland Österreich hat dabei das Potential die globale Schifffahrt auf einen neuen grünen Pfad zu bringen und die Emissionen um 97 Prozent zu senken: Grüner Wasserstoff wird als flüssiges Methanol am Schiff genutzt, das anfallende CO2 abgeschieden, am Schiff gespeichert und an Land wieder für die Mehtanol-Erzeugung genutzt (also im Kreislauf genutzt).

 

Forschung im Green Tech Valley:

“Imagine a FUTURE with a FAIRYTALE life … using social TIPPING POINTS for faster climate action”

Statement der Studierenden: “Dieses Video zeigt ein Aufwachen der Gesellschaft, welches einen fundamentalen Umschwung mit sich zieht. Unsere Werte und Normen sind seither stark mit der Natur im Einklang.”

 

Schneller als der Klimawandel 

Bei allem Glauben an den technologischen Fortschritt und der Problemlösefähigkeiten des Homo Sapiens drängen die Nachrichten über Naturkatastrophen, Wetterextreme, die evidenten Auswirkungen der schon zu messenden Klimaveränderungen und die Warnungen der Wissenschaft die zentrale Frage auf: Können wir das Ruder schnell und wirksam genug noch herumreißen?

Welches Zukunftsbild zeigt uns, dass wir schneller waren als der Klimawandel? Das wir die Situation in den Griff bekommen haben und das Klima wieder in Richtung stabiler und lebensverträglichen Bahnen lenken konnten?

Zum einen wird es dabei darum gehen die Menschen für die Sache gewonnen zu haben. Sogenannte soziale Kippelemente, an denen v.a. das Wegener Center an der KFU forscht, werden Menschen erfasst und im positiven Sinn ins Tun  gebracht haben. Die Psychologie und Soziologie als Wissenschaften können dabei ein wichtiger Schlüssel sein, wobei auch der Einsatz von neuen Technologien wie Artificial Intelligence eine Möglichkeit sein könnte hier in der Bewegung bzw. Aktivierung von Menschen zu wirken. Alle ziehen also an einem Strang. 

Technisch geht es aber auch um die Skalierung von Klimaschutz und Kreislaufwirtschaftslösungen. Die enormen Mengen an Energie müssen, auch bei zunehmender Energie- und Ressourceneffizienz, zu 100% erneuerbar hergestellt werden. Dazu werden Technologien radikal einfacher und schneller in der Anwendung werden. Neue Geschäftsmodelle und eine neue Art der Wirtschaft haben die Welt revolutioniert. Eine Chance für die Welt, Europa, Österreich, und v.a. das Green Tech Valley. 

Die Steiermark & Kärnten waren bereits frühe Vorreiter in diesem Bereich. Vor über 100 Jahren hat Viktor Kaplan an der TU Graz die Kaplan Turbine erfunden, Herzstück der größten Wasserkraftwerke weltweit. Und im Bereich Solarthermie hat die AEE mit den Selbstbaugruppen pionierhaft eine erste Welle für Erneuerbare gestartet – die Nachbarschaft machte ja auch mit. Mit der ersten getrennten Sammlung in Mureck, wurde v.a. über Schulen Mülltrennung und damit Recycling breit gestartet. 

 

Forschung am Standort

  • Soziale Kippelemente – Wegnener Center für Klima und Globalen Wandel an der Uni Graz  ( Ilona Otto), 
  • Schneller produzieren (Smart Factory an TU Graz)
  • Vorgefertigte Fassadenmodule für rasante Gebäudesanierung (Institut für Nachhaltige Technologien: AEE INTEC)

“Imagine a future society with zero waste … powered by 100% recycled batteries, organics & textiles”

Statement der Studierenden: “Dieses Video zeigt, wie wir durch eine 100% zirkuläre Gesellschaft eine abfallfreie Zukunftsutopie erreichen werden. Durch innovative Technologien wie selbsheilende Substanzen und moderne Recyclinganlagen werden Materialien so lange wie möglich im Kreislauf gehalten.”

 

100% zirkuläre Gesellschaft – Eine abfallfreie Welt durch revolutionäre Ansätze

Zirkuläre Innovation sind für eine nachhaltige Zukunft essentiell. Der Konsum und das moderne Leben sind heute untrennbar mit Abfall verbunden. Verpackungen, überschüssige Produkte, defekte Waren, Lebensmittelreste und Altprodukte tragen alle zum Abfallproblem bei. Abfall ist jedoch nur ein Wertstoff am falschen Ort. Um eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen, müssen Rohstoffe aus der Abfalltonne wieder in der Materialkreislauf zurückgeführt werden, um eine abfallfreie Gesellschaft zu ermöglichen.

Keine Materialien werden nach nur kurzer Nutzungsdauert entsorgt, sondern durch Reuse, Rethink, Repair, Remanufacture und auch Recycling-Verfahren so lange wie möglich im Kreislauf geführt.

Neben der zentralen, sozialen Dimension einer zirkulären Gesellschaft sind auch innovative Technologien ein Baustein: moderne Sortieranlagen, welche eine effiziente Trennung der verschiedenen Fraktionen sicherstellen können, noch wiederverwendbare Materialien herausfiltern und die restlichen Substanzen durch ein effizientes chemisches Recycling wieder neue Einsatzmöglichkeiten ermöglichen.

Auch die Entwicklung von selbstheilenden Materialien, die sich selbst reparieren können, wenn sie beschädigt werden, können die primäre Lebensdauer des Produktes verlängern und so für eine zirkuläre Gesellschaft beitragen. Eine Erweiterung der Nachverfolgung einzelner Materialien bieten digitale Produktpässe. Diese fassen sämtliche Informationen über ein Produkt von Komponenten und Materialien bis hin zu Informationen über die Reparierbarkeit & Wiederverwenden zusammen.

Neue Geschäftsmodelle und Vertriebszugänge wie Leasing- und Sharing-Geschäftsmodelle, Product-as-a-service-Systeme oder leistungsabhängiges Contracting, können bessere Wartung und höhere Effizienz der Nutzung ermöglichen.

Die Renovierung von Gebäuden und das effiziente Recycling von Baurestmassen tragen einen großen Teil der zirkulären Gesellschaft bei. Mit der Digitalisierung als wichtiger Treiber z.B. durch digitalen Zwilling, welcher über den gesamten Lebenszyklus aktualisiert wird und so eine Grundlage für spätere Umbau- und Rückbaumaßnahmen ermöglicht.

Forschung aus dem Valley:

“Imagine a future, where CO2 is on the plate, not in the atmosphere … powered by new bioreactors using recycled CO2 for sustainable food

Statement der Studierenden: “The video showcases the dual potential of CO2: accelerating plant growth and transforming into protein powder for food production.”

 

CO2 aus verschiedenen Quellen abscheiden, speichern & nutzen

 

Der Klimawandel erfordert rasches und umfassendes Absenken der CO2-Emissionen. Um das Ziel „Netto-Null-Emissionen“ zu erzielen braucht es unbedingt auch das Binden von CO2-Emissionen, um verbleibende Emissionen bilanziell aufzuheben. 

Schon beim Absenken der Emissionen helfen CO2-Abscheidungen, v.a. aus Abgasströmen von Industrie oder Kraftwerken. Eine Pilotanlage für CO2-Abscheidung skaliert Andritz aktuell bei Zementwerken. Wird anstatt von Kohle Biomasse verbrannt, entsteht bilanziell eine CO2-Senke. 

Mit der Forschung an der TU Graz und dem COMET-Zentrum BEST werden Verfahren zur zusätzlichen Gewinnung von grünem Wasserstoff aus diesem Prozess erforscht (Bio-Looping). Dabei werden auch Reststoffe wie Klärschlamm verwendet.

Wird das CO2 dann noch stofflich genutzt, werden nochmals Emissionen der substituierten Produkte vermieden. So arbeiten das acib und mehrere Startups an der Gewinnung von Proteinen aus CO2, welche klimaintensiveres Tierfutter ersetzen. Auch die Methanisierung von CO2 über Synthesen oder Hydrierungsverfahren ermöglicht einen nachhaltigen Energieträger.

Aber auch die Landwirte verändern sich wieder einmal. Mit Biogas- & großen PV-Anlagen wurden sie zu „Energiewirten“, in Zukunft werden Sie wohl CO2-Senker werden: mit dem aktiven Aufbau der Humusschicht als Kohlenstoffspeicher im Boden (v.a. durch Vermeidung des Pflügens, Pilotregion Kaindorf), mit der Einbringung von Biokohle, also verkohlter Biomasse in die Erde (Forschung von BEST) sowie der nachhaltig optimierten Forstwirtschaft (spezielle CO2-Speicher-Pflanzen?). 

Die geologische Speicherung (vgl. aktuelle Prototypen in Dänemark) wird ebenfalls ein Baustein sein, an dem in Österreich wenig geforscht wird und der hier derzeit auch nicht erlaubt ist. 

Highlights aus dem Valley:

Econutri – Proteine aus CO2 gewinnen: https://econutri.com/

Andritz AG: Umweltlösungen

Forschung am Standort

·       BioLooping https://www.tugraz.at/institute/ceet/research/hacker-group/projekt-uebersicht/bio-loop/

·      Gülle zu Wasserstoff https://www.tugraz.at/tu-graz/services/news-stories/tu-graz-news/einzelansicht/article/von-guelle-zu-hochreinem-wasserstoff/

·      Proteinforschung für industrielle Anwendungen https://acib.at/de/home/  

“Imagine a FUTURE of climate-active BUILDINGS … that STORE CO2 in new materials and timber constructions”

Statement der Studierenden: “Dieses Video zeigt, wie das Bauen mit natürlichen Materialien und modularen Holzstrukturen Bauabfälle reduzieren und CO2 sammeln könnte, um es in die Atmosphäre abzugeben.”

 

 

Gebäude als CO2-Speicher 

 

Gebäude werden aktuell eher als Teil des Problems, denn als Teil der Lösung hin zu einer klimaneutralen Zukunft gesehen. In vielen Baustoffen wie Beton, Ziegel, etc. steckt eine Menge grauer Energie und damit auch CO2 Emissionen. Über 10 Prozent der klimarelevanten Emissionen in Österreich können dem Gebäudesektor zugeordnet werden.

Das Zukunftsbild „Gebäude als CO2 Speicher“ zeigt das Gebäude als CO2 Senke statt CO2 Emittent. Dabei wird in Gebäuden mehr CO2 gespeichert als in der Produktion der Baumaterialien bzw. dem gesamten Bauprozess emittiert werden. Das Gebäude wird klimapositiv.

Wälder und Bäume speichern Kohlenstoff in der Biomasse, also beispielsweise im Holz. Wenn Holz im Gebäude verbaut wird, bleibt dieser Kohlenstoff auch weiterhin gespeichert, vorausgesetzt die gesamte Holzwirtschaft wird auch nachhaltig, im Kreislauf, geführt. Holzbau ist also ein schon existierender Hebel. Über Gebäude kann der Rohstoff Holz über hunderte Jahre im Kreislauf gehalten werden.

Ein großer Hebel steckt noch in der CO2-freien Herstellung von Beton und Ziegeln. Mit Energieeffizienz und dem Einsatz erneuerbarer Energien in der Produktion gelingt der erste Schritt, der Einsatz von in der Industrie abgeschiedenem CO2 und der Einspeicherung in diese Baumaterialien selbst schafft die eigentliche Schwammfunktion.

Die Gebäudeoberflächen (Fassaden & Dach) selbst sind aktiv, entweder grün oder Strom- & Wärme-erzeugend.

Highlights aus dem Valley:

Forschung am Standort:

“Imagine a FUTURE where cities are FORESTS … with organic surfaces producing green ENERGY”

Statement der Studierenden: “In diesem Video wird die Fusion von Graz mit der Natur durch verschiedene innovative Entwicklungen und Technologien dargestellt, darunter nachhaltige Energiegewinnung und vertikale Landwirtschaft.”


Forest City


Natur und Stadt werden sich in Zukunft nicht mehr gegenseitig ausschließen. Schon heute ist den Menschen bewusst, dass Regeneration und Gesundheit in der Natur zu suchen ist und das städtische Umgebungen, so wie wir diese heute kennen, eher zu Stress und auch gesundheitlichen Nebenwirkungen führen.

Grüne Städte, bzw. Natur-Städte, können als Wald gedacht werden in denen Natur und vor allem Bäumen ein sehr großer Raum gegeben wird.

Des Weiteren geht es um flächendecken organische, bioaktive & energieaktive Oberflächen (Böden, Fassaden, Dächer, Verkehrswege) anstatt versiegelter und passiver Flächen. Hier wird Energie, Lebensmittel & Sauerstoff erzeugt sowie Wasser gespeichert.

Die CO2-Bindung ist die eine Funktion, welche die Natur-Stadt erfüllt. Die andere ist die einer Stadt, in der sich Menschen wohlfühlen, weil innovative und natürliche Oberflächen klimatisierend wirken und Sauerstoff produzieren. Dabei gibt es keine Hitzeinseln mehr und die Stadt ist ein CO2-Schwamm.

Energieeffizienz und Energieproduktion samt intelligenter Speicherung und Verteilung ist ein Teil der Natur-Stadt. Auch Nahrungsmittel können direkt in der Stadt produziert werden. Auf Dächern und Fassaden, im öffentlichen Raum und durch Vertical Farming, integriert in die anderen Nutzungsfunktionen einer Stadt. 

Die Natur wird wieder ein Teil der Lebensrealität der Bewohnerinnen und Bewohner, auch in Schulen wird der Sinn dafür wieder geschärft. Dies führt zusätzlich zu mehr Bewusstsein für den Schutz der Natur.


Forschung im Valley:

“Imagine a FUTURE with relaxing MOBILITY … enabled by research on AUTONOMOUS and ELECTRIC mobility”

Statement der Studierenden: “Dieses Video zeigt ein autonomes Transportsystem, das die Vision einer autofreien Stadt wahr werden lässt. Das Modulare Transportsystem bietet die Vorzüge eines privaten Fahrzeugs und ermöglicht die individuelle oder gemeinsame Nutzung der Kapseln. Diese integrieren sich nahtlos in den öffentlichen Verkehr.”

 

Elektr(on)isch mobil – “Beam me up, Scotty”

Der Verkehrssektor zählt zu den Hauptverursachern für Treibhausgasemissionen. Dabei ist der höchste Anteil der Emissionen im Verkehr auf den Straßenverkehr und hier insbesondere auf den PKW-Verkehr zurückzuführen. In Österreich ist der Verkehrssektor für etwa 25 % der CO2-Emissionen verantwortlich. Aber auch in Zukunft wollen wir mobil sein. Reisen ist auch eine Horizonterweiterung und verbindend. Wie sieht also die Mobilität der Zukunft jenseits von Öffentlichem Verkehr, Radfahren, Energieeffizienz und Elektrifizierung aus?

Digitalisierung ist ein großer Schlüssel um eine gewisse Art des Reisens obsolet zu machen. Dabei sind Videokonferenzen schon zum Alltag geworden. Anwendungen im Bereich Virtual und Augmented Reality können hier sicher noch einiges bewirken. Neue Welten und Begegnungsräume können eine Art des Reisens sein.

Mit der Forschung an der TU Graz wurde die Microsoft Hololens mitermöglicht. Gepaart mit der entsprechenden Hologram-Technik wird „Holoportation“ also das 3D-Reisen von zu Hause aus möglich. Oder wird doch Anton Zeilingers Quantenforschung zum „echten“ Beamen führen? Kryptoforschung aus Graz wird wohl in künftigen Quantenrechnern stecken.

Elektrische Mobilität und andere Antriebsformen können eine Brückentechnologie sein, hin zu ganz neuen, heute noch Science Fiction, Ansätzen. Dabei spielen vielleicht ökologische Leichtbau-Hybridwerkstoffe eine Rolle (Wood Vision der Mobilität). Von Fossil basierten Werkstoffen hin zu nachwachsenden Werkstoffen mit kreislaufbasierten Öko Design. CO2 Speicherung mit negativen CO2 Footprint der eingesetzten Materialien in Mobilitätslösungen. Neue Formensprachen und regionale Wertschöpfungsketten vom Wald in die Mobilität.

Highlights aus dem Valley:

 

Forschung am Standort:

Statements

Es ist bemerkenswert, dass wir uns eine globale Klimakatastrophe leichter vorstellen können als das alltägliche Leben in einer Netto-Null-Zukunft und einer klimaresilienten Zukunft. Was bedeutet Klimaneutralität und Resilienz für unseren Lebensstil, unsere Hobbys, Wohnen,  Mobilität, aber auch für unsere Beziehungen und unsere körperliche und seelische Gesundheit? Was können wir gewinnen und was müssen wir hinter uns lassen? Initiativen wie die Green Utopia helfen uns, die vor uns liegende Zukunft zu visualisieren und zu diskutieren. Wenn wir wissen, was unser Ziel ist, können wir hoffentlich es schneller erreichen."

„Die grüne Utopie der Hybridisierung von Energiesystemen durch einen Mix aus unterschiedlichen erneuerbaren Energieträgern wird gebraucht um eine sichere, klimafreundliche und kosteneffiziente Energieversorgung sicherzustellen. Dies schließt auch radikal neue Wege der erneuerbaren Erzeugung von Energievektoren mit ein. Ein Beispiel ist die Produktion von Wasserstoff aus Abwasser und Sonnenlicht in Solarreaktoren.“

Es ist von immanenter Bedeutung, sich das Undenkbare, ja das Utopische vorzustellen, um revolutionäre Technologien realisieren zu können. Dies gilt natürlich auch im Green Tech Bereich, der maßgeblich dazu beitragen wird, unsere Gesellschaft nachhaltiger und grüner zu gestalten. Dazu benötigt es innovative, kreative Geister sowie Orte und Netzwerke, um miteinander neue Ideen und Utopien diskutieren und schlussendlich umsetzen zu können.

Maßnahmen auf EU-Ebene

Der grüne Industrieplan verfolgt das Ziel, Europas CO2-neutrale Industrie wettbewerbsfähiger machen und den Übergang zur Klimaneutralität zu beschleunigen. Mit dem sogenannten Net Zero Act soll in der europäischen Union ein Maßnahmenrahmen zur Stärkung des europäischen Ökosystems für die Herstellung von Netto-Null-Technologieprodukten geschaffen werden. Im März diesen Jahres wurden hierzu drei Initiativen vorgeschlagen: Gesetz über kritische Rohstoffe, Gesetz über eine klimaneutrale Wirtschaft und Reform des Strommarkts. Ziel ist ein einfaches und planungssicheres Regelungsumfeld für saubere Technologien, um die EU federführend bei Cleantech-Innovationen zu machen. Erreicht werden soll eine EU-weit höhere Fertigungskapazität bei CO2-neutralen Technologien und Produkten, die zur Erreichung der Klimaziele erforderlich sind. Hintergrund des europäischen “Green Deals” ist ein regelrechter Cleantech-Wettlauf: Die größten Wirtschaftsmächte der Welt – wie die Vereinigten Staaten, Indien, China oder Japan – investieren bereits massiv in grüne Innovationen. Das ist zwar gut für den Planeten, übt aber natürlich großen Druck auf die EU aus.  

(Quelle: Europäische Kommission / Strategie & Politik)

"Wir haben die einmalige Gelegenheit, mit Tempo, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit den Weg zu ebnen und Vorreiter bei CO-neutralen Technologien – in einem schnell wachsenden Sektor – zu werden. Europa will bei der Cleantech-Revolution eine Führungsrolle übernehmen. Für Mensch und Industrie heißt das, Fertigkeiten schnell in vernünftige Arbeitsplätze münden und Innovationen unbürokratisch in Serie gehen zu lassen."

Green Tech-Forschungs-Hotspot

Der Süden Österreichs steht seit Jahren als Synonym für geballte Innovationskraft auf den Sektoren Biomasse-, Solar-, Wasserkraft- und Recycling.  Die meisten der rund 2.300 Green Tech Forschenden im Valley befinden sich an der TU Graz, gefolgt von den COMET Kompetenzzentren (14 von 18 österreichweit befinden sich im Valley), der Karl-Franzens-Universität Graz, der Montanuniversität Leoben, den Fachhochschulen sowie der Universität Klagenfurt. Weitere Forschende sind an außeruniversitären Einrichtungen beschäftigt. 

Die Green Tech Forschungseinrichtungen der Steiermark und Kärnten treiben mit ihrem Knowhow auf den Sektoren Erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft die grüne Transformation voran. Ihr größte Fokus liegt mit 18 % auf den Themenbereichen grüne Wärme und grüner Strom. Aber auch die Sektoren Effizienz/Industrie (16 %), grüne Mobilität (16 %), nachhaltiges Bauen (14 %) Kreislaufwirtschaft (12 %) und Green Digital (11 %) stehen im Mittelpunkt.

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