Wabe Green Tech Cluster, Innovationsbox, Innovationsmanagement

Willkommen in der digitalen Welt der

Plug & Play Innovation Box

Plug and Play Innovationbox des Green Tech Valley Clusters - Comic - Warum soll ich mit der Box arbeiten?

Zusätzlich zu den Materialien der analogen Plug & Play Innovation Box findest Du auf dieser Seite Arbeitsunterlagen, sowie weitere Links zu detaillierten Anleitungen, Videos, Blogs und vieles mehr.

Als erstes stellen wir Dir jene Innovationsprozesse vor, auf denen unsere Plug & Play Innovation Box aufbaut. Dann findest Du ergänzende Inhalte zu den einzelnen Innovationsmethoden.

Gerne bieten wir Dir einen kostenlosen, individuellen Startworkshop zur Plug & Play Innovation Box an, bei dem wir mit Dir die passenden Innovationsmethoden zu Deinen aktuellen Fragestellungen erarbeiten.

Bleib neugierig und
TRANSFORM YOUR IDEAS INTO GREEN INNOVATIONS!

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Plug and Play Innovation Box, Green Tech Valley Cluster, Wie fange ich an

Design Thinking

Wenn Du mit einer Aufgabe konfrontiert bist, für deren Lösung Du noch keine Ideen hast, hat sich die Anwendung von Design Thinking bewährt.
Die Voraussetzung für ein gelungenes Design Thinking ist es, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen, festgefahrene Denkmuster aufzubrechen und offen für Neues zu sein. Ziel von Design Thinking ist es nutzerorientierte Lösungen anzubieten, die den Kunden begeistern und diesem spürbaren Mehrwert liefern.

Design Thinking wurde von Professoren der Stanford University entwickelt und stellt nicht nur einen Innovationsprozess dar, sondern vielmehr ein Mindset, das die Bedürfnisse der Anwender in den Mittelpunkt stellt. Daher ist bei Design Thinking die Kombination von unterschiedlichen Perspektiven und Meinungen in der Produkt- oder Serviceentwicklung ausschlaggebend. Im Idealfall arbeiten interdisziplinäre Teams gemeinsam in kreativitätsfördernden, flexiblen Räumen an Prototypen, die möglichst früh dem Kunden präsentiert und von diesem getestet werden sollen.

Je nach Größe der Aufgabenstellung und gewünschtem Tiefgang zwischen 1 Workshoptag und einem Projekt mit Laufzeit von circa 3 Monaten.

Der Design Thinking Prozess teilt sich in 6 Phasen auf. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verstehen und Definieren der Problemstellung aus Sicht der Kunden. Aus diesen Erkenntnissen werden Ideen und Prototypen entwickelt, die von Kunden frühzeitig getestet werden. Der Prozess wird nicht linear durchlaufen, sondern in Schleifen. Durch das Wiederholen der Schritte entsteht ein besseres Verständnis für das Problem, den Nutzer und die Lösung.

Aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Methoden, die in den einzelnen Design Thinking Phasen zum Einsatz kommen können, haben wir uns für eine Auswahl entschieden, die wir Dir auf den nachfolgenden Seiten im Detail erklären.

  • Verstehen # 0 Innovations-Kultur-Navigator, # 1 Design Briefing und Challenge Statement.
    Verstehe die eigene Innovationskultur, die Problemstellung, die Zielgruppe, das Marktumfeld, die Technologie und die Rahmenbedingungen.
  • Beobachten # 2 qualitatives Interview, # 3 Persona und # 4 User Journey.
    Beobachte reale Kunden in ihren Handlungen bezogen auf die Problemstellung und erstelle ein repräsentatives Kundenprofil.
  • Standpunkt definieren # 5 Point-of-View Statement.
    Sammle die gewonnen Erkenntnisse aus „Verstehen“ und „Beobachten“ und stelle eine gemeinsame Wissensbasis her.
  • Ideen finden # 6 Fragestellung formulieren, # 7 Brainpooling, # 8 Kopfstandmethode, # 9 Innovation Heros, # 10 Die 40 Innovationsprinzipien (TRIZ),
    # 11 ABC Liste, # 12 Data Service Cards, # 13 Ideenbewertung und Auswahl.
    Setze Kreativitätstechniken ein, um möglichst viele kreative Lösungsideen zu bekommen.
  • Prototypen entwickeln # 14 Prototyping, # 15 LEGO® Serious Play.
    Lass die Idee möglichst früh greifbar und erlebbar werden.
  • Testen # 16 User Test.

Teste den Prototypen mit Kunden. Neben den klassischen Tests ist es auch möglich, digitale Lösungen zum Testen einzusetzen.

In der Plug & Play Innovation Box gibt es zu Design Thinking folgende Tools:

 

Innovationsmethoden für Design Thinking

Folgende Innovationsmethoden # 0  bis # 16 findest du in der Plug & Play Innovationsbox mit Tools, Arbeitsvorlagen und weiterführenden Informationen.

#0 Innovations-Kultur-Navigator

Das Kartenset Innovations-Kultur-Navigator behandelt die Basis, auf der Innovation im Unternehmen funktioniert – die Innovationskultur. Das Kartenset stellt 66 Konzepte vor, die sich als besonders innovationsfördernd bewährt haben. Spielerisch und mit Spaß werden die eigenen Innovationspotenziale erkannt und Ideen entwickelt. Fast nebenbei wird alles Relevante rund um einen gelungenen Innovationsprozess vermittelt und die Innovationskultur verbessert.

Besonders innovative Unternehmen wie Google oder
Procter & Gamble, aber auch lokale Unternehmen sind oft außergewöhnlich innovativ dabei, die Ideengenerierung in ihren Teams zu erleichtern. Google bietet beispielsweise Spielwiesen an, auf denen sich Mitarbeiter:innen in ihre Kindheit zurückdenken und so zu vollkommen neuen Ansätzen kommen. Procter and Gamble holt sich gerne Externe ins Haus. IDEO wiederum verlässt vorzugsweise das gewohnte Umfeld und sucht außerhalb nach Ideen. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Möglichkeiten, den eigenen Kreativprozess anzukurbeln. Dieses Kartenset dient als Inspirationswerkzeug, um die Innovationskultur auch in Deinem Unternehmen für noch kreativere Ideen zu öffnen.

Selbstcheck: 5 Minuten
Workshop im Team: 1 Stunde

 

Vorbereitung:
Der/Die Moderator:in ist idealerweise bereits mit dem Thema Innovation im eigenen Unternehmen vertraut und hat ein gutes Gespür für das Team. Zusammenstellen eines Teams mit Vertreter:innen aus möglichst allen Abteilungen/Aufgabengebieten, Abklären von Zeitressourcen für das Projekt, Vorbereiten des Workshops durch den/die Moderator:in (gemeinsames Verständnis von Innovations-Kultur, Kurzerklärung der Karten, Ziel des Workshops, Ergebnisprotokollierung, weitere Verwertung der Ergebnisse, Folgetermine zur Verwertung der Ergebnisse).

Online Selbstcheck:
Die Website www.innovationskulturnavigator.ch bietet einen kostenlosen Selbstcheck an, in dem in wenigen Fragen die bestehende Innovationskultur mit Benchmark-Datensätzen verglichen werden kann. Die Resultate werden in den Bereichen Agilität, Diversität, Inspiration, motivierende Feedbacks, hohe Transparenz und Selbstentfaltung dargestellt. Die so erhaltenen Informationen zu den bereits im Team vorhandenen Stärken, Potenzialen und die Vorschläge zur Weiterentwicklung können bereits erste Ideen geben und in den Workshop einfließen.

Workshop mit den Karten:
Die Karten bieten Inspiration und den Blick über den Tellerrand des eigenen Unternehmens und der eigenen Innovationskultur. Sie verhelfen zu einer objektiven Standortbestimmung der gelebten Innovationsfähigkeit im Unternehmen und dem Finden der effizientesten Stellschrauben, um diese Innovationskultur zu verbessern. Im Workshop werden die 66 Beispielkarten verwendet, um sie im konkreten Kontext Deines Unternehmens zu betrachten. Culture Practices, die sich im Workshop als besonders interessant und umsetzungswert herausstellen, werden für Dein Unternehmen adaptiert, getestet und ausgerollt.

Die Autor:innen der Karten empfehlen den Arbeitsprozess mit den Karten in 3 Schritten:
1. INSIGHT. Die Standortbestimmung der eigenen Innovationskultur mit Hilfe des Selbstchecks www.innovationskulturnavigator.ch.
2. INSPIRATION. Die Kulturpraktiken nach eigenem Profil auswählen und dem konkreten Kontext des Unternehmens anpassen.
3. IMPLEMENTATION. Die adaptierten Kulturpraktiken testen und ausrollen. Einfache Schritte mit großer Wirkung zuerst.

In der Plug & Play Innovation Box gibt es dazu folgende Tools:

 

 

  • Kartenset St. Gallener Innovations-Kultur-Navigator.

#1 Design Briefing & Challenge Statement

Das Challenge Statement wird am Anfang des Design Thinking Prozesses formuliert und stellt die zu lösende Aufgabe dar. Mit dem Challenge Statement wird die zentrale Fragestellung möglichst exakt definiert. Eine genaue Definition der Aufgabe ist die wesentliche Voraussetzung, um gute Lösungen zu finden. Mit Outcome-Driven Innovation (ODI) können vorab die Kundenwünsche hinsichtlich eines Ergebnisses abgefragt werden (“Job to be done”). Für die Entwicklung von nutzenstiftenden Lösungen müssen drei Voraussetzungen gegeben sein:

• Das Team muss die Aufgabe verstehen
• Die Aufgabe muss so formuliert sein, dass nützliche Lösungen entwickelt werden können
• Die potentiellen Lösungen müssen zum definierten Projektrahmen passen.

Das Challenge Statement markiert den Startpunkt eines Design Thinking Prozesses an dessen Ende zumeist ein adaptiertes bzw. neues Produkt oder Service steht. Design Thinking ist für das Lösen von allen Arten von Aufgabenstellungen geeignet – von der Verbesserung von bestehenden Produkten und Services über betriebliche Prozessänderungen bis hin zur Entwicklung von gänzlich neuen Produkten oder Services.

1 bis 4 h

Vorbereitung:
Zusammenstellen eines interdisziplinären Teams, Abklären von Zeit- und Budgetressourcen für das Projekt.
Einladen zu einem gemeinsamen Kick-Off Workshop


Inhalte des Kick-Off Workshops:

1. Begrüßung und Vorstellung der Projektziele, eventuell der Teilnehmer und der Design Thinking Methode sofern diese unbekannt ist.
2. Gemeinsames Brainstorming und Formulierung einer ersten Version der Aufgabenstellung in einem Satz (Challenge Statement)
3. Erarbeitung aller projektrelevanten Basisinformationen
     a. Wer ist die Zielgruppe, für die eine Lösung erarbeitet werden soll?
     b. Desk Research – Welche Lösungen gibt es schon? Passt eine davon?
     c. Welche Szenarien liegen im Möglichen?
     d. Wo gibt es Gesetze/ Normen, die eine Restriktion darstellen?
     e. Welches Marktpotential hat die Lösung des Problems?
4. Zusammenfassen der Basisinformationen im Design Briefing

Oft ist es nicht möglich das Problem im ersten Anlauf exakt zu definieren. Sollte dies der Fall sein, wird die Aufgabe im Laufe des Prozesses iterativ nachgeschärft und verfeinert.

In der Plug & Play Innovation Box gibt es dazu folgende Tools:

#2 Qualitatives Interview

Das qualitative Interview ist eine Methode, um konkrete Informationen zu sammeln und reale Erkenntnisse über den Kunden zu erlangen.
Ziel bei qualitativen Interviews ist es, die versteckten Bedürfnisse der Kunden herauszufinden und Einsichten aus der Nutzerperspektive zu gewinnen.
Es wird überprüft, ob das formulierte Challenge Statement (siehe # 1) auch aus Kundensicht passend erscheint.

Um eine nutzenstiftende Lösung für Deine Aufgabenstellung zu finden, ist es essentiell die Bedürfnisse des Kunden zu verstehen. Dazu ist es notwendig in den direkten Kontakt mit dem Kunden zu gehen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten dies zu tun. Wir haben uns das qualitative Interview herausgegriffen. Eine andere Möglichkeit wäre, den Kunden bei der Verwendung des Produktes / Services zu beobachten.

Die gewonnenen Erkenntnisse werden zur Schärfung des Challenge Statements eingesetzt, fließen aber auch in die Erstellung von Personas mit ein (siehe # 3) und helfen die Bedürfnisse und eventuell vorgeschlagene Lösungen von Kunden zu verstehen und den erwünschten Lösungsraum klarer zu definieren.

Erstellen des Fragebogens: 1 h
Durchführen der Interviews: 1-3 h pro Interview

Interviews werden im Optimalfall immer zu zweit geführt. Wobei einer die Rolle des Beobachters einnimmt und der andere die des Fragestellers. Wichtig sind der Austausch der Eindrücke und die Protokollierung der Erkenntnisse direkt nach dem Interview. Ja/Nein-Fragen und Suggestivfragen sollten vermieden werden.

1. Erstellen eines Interviewleitfadens: Nach welchen Informationen wird gesucht?

a. Meta-Level: Themenbereiche, die besprochen werden sollen. Diese geben die übergeordnete Struktur vor und dienen
    als Einstieg in das Gespräch.
b. Allgemeine Fragen: Diese ergeben sich aus den Themen des Meta-Levels. Mit den Fragestellungen
    Was verbinden Sie mit…?, Was bedeutet Ihnen …? gewinnt man ersten Einblick in die Gedanken des Interviewpartners.
    Im laufenden Gespräch lautet die wichtigste weiterführende Frage: Warum …?
c. Erlebnisfragen: Sollen Ziele, Werte, Motive und Emotionen von Nutzern herausfinden und steigen tiefer ins Thema ein.
    Erzählen Sie von Ihrer Erfahrung mit…? Wie hat sich das angefühlt? Warum haben Sie entschieden …? Warum waren Sie ärgerlich?
d. Wunschfragen: Werden ganz zum Schluss gestellt, um die Wünsche herauszufinden, die eventuell für die Entwicklung neuer Produkte essentiell sind.
    Sie haben einen Wunsch frei …? Wie würden Sie entscheiden und warum? Was wäre Ihr perfektes …? Sie könnten alles verändern, was würden Sie tun?

2. Auswahl der zu befragenden Nutzer und Vereinbaren der Interviewtermine


Beim Interview selbst:

1. Vorhaben beim Interviewpartner vorstellen und Hintergründe des Interviews erklären
2. Offen bleiben für Überraschungen und Abweichungen vom Fragebogen
3. Empathie während des Gesprächs mit dem Interviewten aufbauen. 80 % zuhören und 20 % selbst sprechen.
4. Auf Körpersprache achten und darauf was der Gesprächspartner über sich selbst erzählt.
5. Auf Inkonsistenzen achten – genauer nachfragen
6. Unvoreingenommenes und neutrales Fragenstellen
7. Am besten offene W-Fragen, die zum Erzählen von Geschichten / Erlebnissen anregen.

In der Plug & Play Innovation Box gibt es zum qualitativen Interview folgende Tools:

 

Außerdem brauchst Du:

  • Frageliste
  • Stift

#3 Personas

Personas werden immer dann eingesetzt, wenn eine Lösung für eine bestimmte Kundengruppe erarbeitet werden soll. Personas helfen Ansprüche und Bedürfnisse von Kundengruppen besser zu verstehen und nutzerzentrierte Lösungen zu erarbeiten.

Voraussetzung für die Entwicklung einer Persona ist genaue Kenntnis über Kunden und das vorherige Sammeln von Beobachtungsdaten. Ziel ist es, einer normalerweise recht anonymen Kundengruppe ein Gesicht zu geben, ein gemeinsames Verständnis von typischen Kundengruppen zu entwickeln und diese bei Produkt- und Serviceentwicklungen im Hinterkopf zu haben.

Die Persona ist ein prototypischer Charakter, der bestimmte Eigenschaften einer Benutzergruppe repräsentiert.
Eine Persona hat einen Namen, eine Biografie, Hobbys, Vorlieben und individuelle Bedürfnisse, die durch Nutzerbefragungen erhoben werden. Durch die Erarbeitung von Personas werden dringende Bedürfnisse von unterschiedlichen Kundengruppen sichtbar, die bei neuen Produkt oder Serviceentwicklungen besonders berücksichtigt werden müssen.
Personas enthalten im Kern ein Bedürfnisprofil, das zur Beurteilung von vielfältigen Entscheidungen im Innovationsprozess als Referenz herangezogen werden kann, um die Kundenorientierung der Innovation zu beurteilen.

4 h bis 2 Tage zum Erforschen einer Zielgruppe.
30 min bis 1 h für das Befüllen der Templates.


1. Definieren der relevanten/repräsentativen Kundengruppen.
2. Befragung der Kundengruppen (siehe # 2 qualitatives Interview) oder sonstiges Sammeln von Erkenntnissen über Kunden passend zur Aufgabenstellung.
3. Auswertung der Erkenntnisse aus den Interviews und Beobachtungen.
4. Befüllen des Personasteckbriefes und der Empathy Map pro KundengruppeAuswahl eines typischen Kunden als Repräsentant für die jeweilige Kundengruppe. Dieser Kunde dient als:
       a) Ausgangsbasis für die Entwicklung der Persona und wird nun mit den gesammelten Daten aller Interviews ergänzt.
       b) Zusätzlich zu den Basisinformationen wie Name, Alter, Geschlecht, Familienstand und Wohnsituation wird der Wertekompass einer Persona beschrieben: Charakter, digitales Verhalten, Ziele, Ängste, Bedürfnisse und Probleme

Hinweis: Je umfangreicher die Beschreibung ausfällt, desto leichter ist es, für eine Persona Empathie zu empfinden. Trotzdem sollten die Eigenschaften der Persona auf realen Erkenntnissen und nicht auf phantastischen Vorstellungen basieren.

Die entstandene Persona wird im Innovationsprozess als Referenz und Gedankenstütze für alle weiteren Entwicklungen / Entscheidungen herangezogen, um die Kundensicht in den Innovationsprozess einzubringen.

Zentrale Fragestellung dazu: „Wie würde eine nutzenstiftende Lösung aus Sicht von Persona XY aussehen?“.

In der Plug & Play Innovation Box gibt es zu Personas
folgende Tools:

Außerdem brauchst Du:

#4 User Journey

Die User Journey hilft dabei weitere Erkenntnisse über den Kunden zu gewinnen und gibt Hinweise, worauf beim Lösungsdesign in Bezug auf Kauf- und Nutzungsprozess zu achten ist.
Ziel der User Journey ist es, ein Bild des Nutzererlebnisses während des gesamten Kauf- oder Nutzungsprozesses eines Produktes beziehungsweise einer Dienstleistung zu gewinnen. Als Ergebnis liegt eine visuelle Karte mit allen Schritten, die der Nutzer durchläuft, vor. Voraussetzung sind Beobachtungsdaten und Kenntnisse des Kauf- oder Nutzungsprozesses.

Die User Journey ist jener Prozess, den der Benutzer eines Produktes oder Services beim Kauf und bei der Benutzung aus seiner Sicht durchläuft.
Ziel der Methode ist es, Daten über das Nutzerverhalten zu sammeln und daraus Potentiale für Verbesserungen abzuleiten. Sie wird zur Verbesserung des Kundenverständnisses und zur Herausarbeitung der Kundenbedürfnisse eingesetzt. Sie ermöglicht es, gewonnene Daten und Beobachtungen strukturiert zu sammeln und zu einzelnen Touchpoints zuzuordnen. Die Erkenntnisse aus der User Journey verfeinern das Challenge Statement.

Vorbereitung der User Journey: 2-4h.
Sammeln von Daten: circa 4h (Interviews und Beobachtungen von Kunden).
Auswertung der Erkenntnisse und befüllen der User Journey: circa 4h.

Für die Erstellung einer User Journey sollte man sich ausreichend Zeit nehmen um ausreichend tief eintauchen zu können.

  1. Vorbereitung der User Journey: Festlegen von Nutzer und Kontext festlegen: Wer, was, wie?

          a) Am einfachsten gelingt eine User Journey wenn man zu Beginn alle Handlungen des Nutzers als Geschichte Geschichte (Story) formuliert. Auch andere Akteure und Stakeholder wie Mitarbeiter sollten in die Geschichte inkludiert werden.  Zum Beispiel: Der Kunde betritt das Geschäft. Er verschafft sich einen Überblick über das Angebot an Schuhen. Er findet nicht die richtige Größe und wirkt verloren. Ein Verkäufer wird auf ihn aufmerksam…

          b) Auflisten aller in der Geschichte vorkommenden Prozessschritte auf einzelne Haftnotizen an der Wand oder im Template

          c) Kurzes Brainstorming zu jedem Prozessschritt welche Probleme und negativen Emotionen bzw. welche Highlights und positiven Emotionen in dieser Phase auftreten können. Zum Beispiel: Der Kunde findet nicht das richtige Produkt und ist verwirrt, hilflos, überfordert, genervt. Der Kunde ist erfreut, weil sofort ein Mitarbeiter auf ihn zukommt und ihn berät

2. Praktisches Datensammeln: Nutzer beobachten und/oder im Interview befragen.
Die im Vorfeld erarbeiteten Hypothesen werden nun mit der Realität abgeglichen. Dokumentieren der Erkenntnisse durch Notizen / Fotos. Hinweise zur Durchführung unter # 2 qualitative Interviews

3. Auswerten der Erkenntnisse

          a) Alle Erkenntnisse werden mithilfe von Haftnotizen in der User Journey abgebildet. Wenn vorhanden werden zu jedem Schritt vorhandene Skizzen, Fotos, Geschichten etc. zugeordnet.
Was tut, sieht, hört denkt, fühlt der Kunde bei diesem Schritt? Was sind die Wünsche und Ziele, was die Ängste und Hindernisse? Gemeinsamkeiten und Unterschiede von verschiedenen Nutzern werden erkannt und als solche markiert und hervorgehoben

          b) Mit den gewonnenen Einsichten können Maßnahmen für eine verbesserte User Journey definiert werden. Was gefällt dem Nutzer? Wie lauten seine Probleme / Hürden? Wo funktioniert der Prozess gut / wo nicht? Wo gibt es Verbesserungspotential (Einsparung / Beschleunigung / Vereinfachung)? Alle Ideen für Verbesserungen werden ebenfalls in der User Journey dokumentiert.

In der Plug & Play Innovation Box gibt es zur User Journey folgende Tools:

Außerdem brauchst Du:

#5 Point-Of-View

Nach dem Verstehen und Beobachten der Kunden und Nutzer kommt nun im Design Thinking Prozess der nächste Schritt des „Standpunktdefinierens“.
Die POVs (Point of View) dienen dazu, alle zusammengetragenen Erkenntnisse zu strukturieren, zu gewichten, um so die relevanten Punkte zu finden, die in einer möglichen Lösung berücksichtigt werden müssen. Sie helfen aber auch Widersprüche aufzudecken und die Prioritäten für die nächsten Schritte festzulegen.
Voraussetzung um POVs formulieren zu können, sind die vorangegangenen Schritte des Verstehens und Beobachtens und die Vielzahl an Erkenntnissen, die daraus gewonnen wurden.
Ziel ist die Synthese der bisher unentdeckten Nutzerbedürfnisse, Verhaltensmuster zu identifizieren und diese auf einen prägnanten Satz zu verdichten.

Beim Point-of-View werden die Erkenntnisse und Bedürfnisse, die über die Kunden herausgefunden wurden, analysiert und das Challenge Statement verfeinert und angepasst. Sofern bereits erste Ideen zur Lösung auftauchen, sollten diese auf Haftnotizen notiert und auf einer Pinnwand oder digital in einem Ideenspeicher zwischengeparkt werden, damit sie nicht verloren gehen.

Je nach Umfang der Vor-Arbeit etwa 2-4 h.




1. Informationsaustausch: Zusammensammeln aller Erkenntnisse, gemeinsame Interpretation und Analyse der Erkenntnisse aus der Recherche zur Formulierung des Challenge Statements, den Interviews, der Erstellung der Personas und der Customer Journey und gegebenenfalls weiteren Beobachtungen, die durchgeführt wurden. Festhalten der wichtigsten Erkenntnisse aus allen durchgeführten Aktivitäten auf Haftnotizen an der Wand.
2. Konsolidieren der Erkenntnisse und Zusammenfassen in Themencluster aus denen die Haupterkenntnisse abgeleitet werden.
3. Befüllen der Point of View Arbeitsvorlage für jede Haupterkenntnis

Hinweis – Die wichtigsten Ergebnisse beim Definieren des Standpunktes sind:

  • Erkennen von Mustern in den Bedürfnissen der Kunden
  • Kundenbedürfnisse verstehen
  • Chancen erkennen zur Verbesserung
  • Klarheit über bisherige Annahmen – Bestätigung oder Widerlegung
  • Zusammenbringen von Informationen und deren Interpretation
  • Bilden des Startpunkts für nachfolgende Ideengenerierung

In der Plug & Play Innovation Box gibt es zu Point-Of-View folgende Tools:

 

Außerdem brauchst Du:

  • Haftnotizen
  • Stifte
  • Daten aus #3 Personas, #4 User Journey, #2 Interviews

#6 Fragestellung(en) Formulieren

Für einen zufriedenstellenden Kreativitätsworkshop und zur Generierung von brauchbaren Ideen, ist eine gute Fragestellung essentiell.
Voraussetzung dafür ist ein umfassendes Problemverständnis, das von allen Teilnehmern geteilt wird. Wird auf die Erarbeitung der Fragestellung nicht ausreichend Wert gelegt, gehen die Ideen oft in eine falsche Richtung, sind zu visionär oder zu „normal“.

Nachdem nun mit den POVs die Ausgangsbasis für die Generierung von Lösungsideen geschaffen wurde, geht es nun mit der Formulierung der Fragestellung darum, möglichst tiefe und breit gestreute Lösungsideen hervorzurufen. Bei der Formulierung der Fragestellung ist es wichtig, den Kern der Aufgabe zu treffen und mögliche Rahmenbedingungen, die beachtet werden müssen, in die Fragestellung zu integrieren. Wichtig ist darauf zu achten, dass keine Anforderungen an ein mögliches neues Produkt als „Ideen“ missverstanden werden.

Beispiel: Wenn es darum geht neue Kommunikationsmöglichkeiten zu entwickeln, stellen Antworten wie „benutzerfreundlich“, „billig“, „ergonomisch“ Anforderungen an das zukünftige Produkt dar und keine „echten Ideen“ (ausDesign Thinking Playbook, S. 93).

Von 15 Minuten bis zu 2 h
je nach Anzahl der Fragestellung für die Phase der Generierung von Lösungsideen


Für jeden POV eine oder mehrere Fragestellung(en) erarbeiten:

  • Keywords sammeln, die in die Fragestellung eingebaut werden sollen
  • Frage aufgrund der Keywords formulieren
  • Restriktive Rahmenbedingungen in die Fragestellung miteinfließen lassen
  • Die Frage überarbeiten bis alle mit der Formulierung einverstanden sind
  • Visualisieren der Frage (Flipchart / Whiteboard / PowerPoint etc.) für die folgende Phase der Ideengenerierung

Was macht eine gute Frage aus?

  • Einfache, leicht verständliche Sätze ohne Fachsprache.
  • In der Frage sollte der Kern des Problems als Widerspruch formuliert sein.
       Beispiel: Wie können wir bei gleichbleibendem Budget mehr Kunden gewinnen?
  • Die Frage kann auch eine motivierende, auffordernde bis hin zu einer übertreibenden Formulierung beinhalten.
  • Die Frage sollte relevante Rahmenbedingungen explizit beinhalten.

In der Plug & Play Innovation Box gibt es zu Fragestellung(en) Formulieren folgende Tools:

#7  6-3-5 bzw. Brainpooling

Zur Ideengenerierung und Hilfestellung bei kreativer Problemlösung.
Die 6-3-5 Methode ist für ungeübte Teams geeignet und für einfache bis mittel komplexe Herausforderungen einsetzbar.

Die Bezeichnung 6-3-5 ergibt sich aus den optimal 6 Teilnehmern, die je 3 ersten Ideen produzieren und dann 5-mal jeweils drei erste beziehungsweise daraus abgeleitete Ideen weiterentwickeln (6 Teilnehmer, je 3 Ideen, 5mal Weitergeben). In der Realität ist die Methode jedoch auch ohne Probleme mit abweichender Teilnehmerzahl durchführbar.

Allgemeine Hinweise zum Einsatz von Kreativitätsmethoden:

  1. Egal welche Kreativitätsmethode schlussendlich eingesetzt wird, ein geeigneter Raum für kreatives Denken hilft in die richtige Stimmung zu kommen und unterstützt die Methodik. Eventuell gibt es die Möglichkeit, NICHT den klassischen Besprechungsraum so wählen, sondern eine gemütliche Ecke im Büro oder wenn möglich sogar ein Tisch auf der Terrasse im Freien dafür zu nutzen.   
  2. Vorbereitung einer klar formulierten Fragestellung im Vorfeld der Ideenfindungssession
  3. Ein möglichst interdisziplinäres Team zur Ideenfindung
  4. Ein kurzes Briefing der Teilnehmer zur richtigen Haltung: Jede Idee ist wertvoll, auch gut gemeinte Kritik kommt später im Prozess; Ja UND anstatt Ja ABER

Bei der 6-3-5 Methode werden neue Ideen durch das Aufbauen auf Ideen anderer erzeugt.
Da die klassische Variante der 6-3-5 Methode für 6 Teilnehmer ausgelegt ist, hat sich daraus das „Brainpooling“ weiterentwickelt, das für beliebig viele Teilnehmer geeignet ist. Beim Brainpooling erhält jeder Teilnehmer ein 6-3-5 Arbeitsblatt und zusätzlich wird ein 6-3-5 Arbeitsblatt in die Tischmitte gelegt. Die Teilnehmer tauschen die Arbeitsblätter nicht reihum, sondern mit dem Arbeitsblatt in der Tischmitte. Dadurch wird jedem die Möglichkeit gegeben, im eigenen Rhythmus zu arbeiten.

Workshop: 1 h
10 min Fragestellung klären und Methode vorstellen
30 min Ideen generieren

Vorbereitung: Fragestellung(en) definieren und exakt formulieren (siehe # 6)
Zu einem Termin einladen und Team interdisziplinär zusammensetzen

  1. Erklärung der Fragestellung zum Aufbauen eines gemeinsamen Verständnisses und Erklärung der Vorgehensweise mit der 6-3-5 Methode
  2. Jeder Teilnehmer erhält ein Arbeitsblatt inklusive Fragestellung – jeder arbeitet für sich allein
  3. Jeder Teilnehmer trägt seine ersten 3 Ideen in die 1. Zeile ein
  4. Weitergeben des Arbeitsblattes nach Zeitablauf der ersten Runde (circa 5 Minuten) im Uhrzeigersinn
  5. In der zweiten Runde können sich die Teilnehmer von den Ideen in der ersten Zeile inspirieren lassen und diese weiterentwickeln oder aber auch wieder völlig neue Ideen notieren.
  6. Weitergabe im festgelegten Zeitrythmus wiederholen bis alle Zeilen voll sind.
  7. Im Anschluss an die Ideengenerierung empfiehlt es sich gleich eine erste Bewertung und Auswahl durchzuführen. Hinweise dazu unter # 12 Ideenbewertung und Auswahl


Brainpooling Variante:
In der Mitte des Tisches liegt ein zusätzliches Arbeitsblatt. Dieses steht am Beginn demjenigen zum Tausch zur Verfügung der als erstes 3 Ideen in die erste Zeile skizziert hat. Danach tauschen alle Teilnehmer immer wieder ihr Arbeitsblatt mit jenem in der Mitte sobald ein Teilnehmer eine Zeile fertig befüllt hat. Durch diesen Wechsel mit einem zusätzlichen Arbeitsblatt ist garantiert, dass kein Teilnehmer warten muss, bis alle anderen ausreichend Ideen gefunden haben. Es wird somit kein Zeitrythmus benötigt.

In der Plug & Play Innovation Box gibt es zu 6-3-5 bzw. Brainpooling folgende Tools:

 

Außerdem brauchst Du:

  • Stifte
  • evtl. Uhr (TimeTimer)

 

#8 Kopfstandmethode

Zur Ideengenerierung und Hilfestellung bei kreativer Problemlösung.
Für ungeübte Teams, wenn außergewöhnliche Ideen gefragt sind und es schwierig ist, Lösungen für ein Problem auf dem direkten Weg zu finden. Die Methode eignet sich besonders gut zur Ideengenerierung bei Dienstleistungen und Prozessen. Wie auch bereits bei der 6-3-5 Methode beschrieben, sind auch bei der Kopfstandmethode eine klare Problembeschreibung beziehungsweise Fragestellung sowie das Schaffen einer inspirierenden Umgebung und das Zulassen und Aufnehmen aller Ideen eine wichtige Voraussetzung.

Bei der Kopfstandtechnik wird das Problem auf den Kopf gestellt, denn Fehler, Probleme und Stolpersteine werden einfacher und schneller gefunden als ihre positiven Opponenten.
Zum Beispiel: „Was müssen wir tun um zu scheitern?“.

Sind alle Negativideen gesammelt, werden diese dann wieder ins Positive umgedreht, um so neue Lösungsansätze zu finden.

Workshop: 1 h
10 Minuten gemeinsames Verständnis der Fragestellung schaffen und Methode erklären.
15 Minuten im Kopfstand negative Ideen sammeln.
15 Minuten Ideen ins Positive umdrehen und machbar gestalten.

Vorbereitung: Fragestellung genau definieren und diese dann in das Gegenteil verdrehen.
Zu einem Termin einladen und Team interdisziplinär zusammensetzen.
Beim Umformulieren sollten keine negativen Begriffe, wie nicht und kein, verwendet werden.
Vielmehr sollen neue und ausdrucksstarke Sätze klar formuliert werden, die extreme Szenarien zum Ausdruck bringen.

Beispiel:
Fragestellung: Wie können wir unseren Messestand ansprechend gestalten?
Kopfstand: Was können wir tun, damit wir den ganzen Tag am Messestand ungestört bleiben und der Erfolg gänzlich ausbleibt?

1. Begrüßung und Einführung in die Zielsetzung des Workshops
2. Erklärung der Vorgehensweise mit der Kopfstand-Methode
3. Gemeinsame Klärung der Fragestellung zum Aufbauen eines gemeinsamen Verständnisses
4. Ideensammeln wie es nicht geht – Kopfstandmethode anwenden

Jeder schreibt seine Ideen zum Negativbeispiel auf. Pro Idee eine eigene Haftnotiz verwenden.
Mögliche Idee zum Beispiel von oben:
Wir stellen hohe Wände auf, damit uns niemand sieht
Wir werfen eine Stinkbombe
Wir begrüßen die Gäste mit klebrigen Händen

5. Sammeln der Haftnotizen und gemeinsames Vorstellen und Sortieren der Negativideen
6. Sichtbarmachen der sortierten und zusammengefassten Ideen auf einem Whiteboard
7. Gemeinsam werden nun die Ideen ins Positive umgedreht und als Inspirationsquelle für die „richtigen“ Ideen benutzt.
8. Ideenbewertung und Auswahl der positiven Ideen siehe # 13

Außerdem brauchst Du:


  • Stifte
  • Haftnotizen

 

#9 Innovation Heros

Zur Ideengenerierung und Hilfestellung bei kreativer Problemlösung.
Die Innovation Heros werden eingesetzt, wenn Ideen aus verschiedenen Blickwinkeln erarbeitet werden sollen. Die Methode kann sowohl von Einzelpersonen, als auch in der Gruppe angewandt werden. Voraussetzung ist ein aktives Einlassen auf die neue Denkhaltung des jeweiligen Innovation Heros. Ziel ist es, die zu lösende Herausforderungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Herangehensweisen zu analysieren, um so den möglichen Lösungsraum zu erweitern.