Die Zukunft des Rennsports ist emissionsfrei – zumindest wenn es nach AVL Racetech geht. Die globale Rennsportabteilung des insgesamt über 11.000 Mitarbeiter starken Grazer Konzerns tüftelt dafür aktuell akribisch am Motor der Zukunft – mit beachtlichen Erfolgen: Erstmals ist es der in 17 Rennserien tätigen AVL-Einheit gelungen, einen Prototyp eines wasserstoffbetriebenen 2-Liter-Turbomotors auf Wettkampfniveau zu entwickeln. Heißt konkret: Auf einem der Motorenprüfstände in der Grazer AVL-Zentrale erzielte der Prototyp aktuell einen Spitzenwert von 410 PS – bei einer Drehzahl von 6.500 Umdrehungen pro Minute. „Das Ziel von AVL Racetech ist es, den Motorsport in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Mit der Entwicklung unseres ersten unter unserem eigenen Namen entwickelten Rennmotors als leistungsfähigem Wasserstoff-Verbrennungsmotor sind wir der Umsetzung dieser Vision wieder ein Stück nähergekommen“, erklärt AVL-Motorsport-Direktorin Ellen Lohr. Nachsatz: „Die Ergebnisse unseres H2-Rennmotors untermauern, dass wir mit dieser Technologie ein äußerst wettbewerbsfähiges Paket an den Start bringen können.“
Ilzer liefern 3D-Druck-Know
Möglich macht den hochkompetitiven Motor auf Wasserstoffbasis auch Know-how des Green Tech Valley Unternehmens M&H CNC Technik – 3D Metalltechnik: Für hochkomplexe additiv gefertigte Komponenten der Rennsportinnovation zeichnet der 3D-Druck-Pionier aus Ilz verantwortlich. Die Vorteile der Bauteile aus dem industrielle 3D-Drucker sind laut Geschäftsführer Patrick Herzig vor allem im Rennsport spielentscheidend: „Auf Basis unserer hochmodernen Anlagen stellen wir komplexe Geometrien her, die mit herkömmlichen Fertigungsmethoden nur schwer oder gar nicht realisierbar wären. Wir ermöglichen so die Produktion maßgeschneiderter Produkte und Komponenten, die den individuellen Anforderungen und Wünschen unserer Kunden entsprechen“, sagt Herzig.
Zu Letzteren zählt mittlerweile eben nicht nur AVL Racetech, sondern auch die Königsklasse des Motorsports: „ Wir haben uns bei den Racing-Teams einen Namen gemacht und gelten als zuverlässiger, innovativer Dienstleister. Daher sind wir mittlerweile seit einigen Jahren als Zulieferer von etlichen Formel 1-Rennställen tätig“, sagt Herzig. Konkret fertigen und nachbearbeiten die Ilzer 3D-Druck-Pioniere meist komplexe Metallbauteile für das Chassis der Boliden.
Fachkräfte gesucht
Auch abseits des Rennsports ist der 30-köpfige Betrieb auf der Überholspur: „Wir produzieren Komponenten aus Titan, Aluminium, Edelstahl sowie auch Materialen wie Scalmalloy und Inconel. Diese Material-Bandbreite auf unseren 3D-Druckern ist in Kombination mit der konventionelle Bearbeitung von Bauteilen eine unserer großen Stärken“, so Herzig. Das beschert den Ilzern auch aktuelle Auftragserfolge in der Luftfahrt sowie in der Medizintechnik. „Wir wachsen weiter, haben unsere Mitarbeiterzahl mittlerweile auf 30 Fachkräfte verdoppelt und sind weiter auf der Suche nach 3D-Druck-Experten und Metallverarbeitern“, so Herzig. Der Fachkräfte-Engpass sei derzeit der einzige hemmende Faktor, „wir könnten sogar noch mehr Aufträge stemmen.“