CreaSolv® eine innovative Technologie löst ein vielschichtiges Problem

Eine neuartige Form des zirkulären lösungsmittelbasierten Kunststoffrecyclings von mehrschichtigen Verpackungsfolien

Das Dilemma ist ein veritables! Plastikverpackungen für Lebensmittel und Konsumartikel werden zunehmend als Hauptverursacher von Müllbergen, Meeres- und Umweltverschmutzung sowie als Quelle von Mikroplastikimmissionen identifiziert. Verbraucher entwickeln zunehmend ein Bewusstsein für diese Problematik und äußern eine wachsende Ablehnung gegenüber Plastikverpackungen. Die Forderung nach einem Verbot solcher Verpackungen wird immer häufiger.

Auf der anderen Seite: Würden wir als Verbraucher gerne braun verfärbtes Fleisch, welkes und ausgetrocknetes Gemüse, aromalosen Kaffee oder durch Luftfeuchtigkeit aufgeweichte Kartoffelchips kaufen? Durch wie viele Hände gehen Lebensmittel bevor sie im Einzelhandel zum Verkauf angeboten werden, welche Transportwege haben sie hinter sich? Ohne die Verwendung von hygienischen Folienverpackungen würden zahlreiche Artikel schnell unverkäuflich werden und die bereits ethisch bedenkliche Lebensmittelverschwendung weiter verstärken. Darüber hinaus tragen diese modernen Verpackungen auch im eigenen Kühlschrank zur Sicherstellung und Verlängerung der Haltbarkeit von Produkten bei.

Was kaum jemand weiß: Verpackungsfolien für Lebensmittel sind High-Tech Produkte. Folien mit bis zu zwölf unterschiedlichen Schichten gewährleisten, dass keine unerwünschten Substanzen von außen an das Lebensmittel gelangen (z.B. Sauerstoff, Geruchsstoffe, Feuchtigkeit), dass keine Aromastoffe verloren gehen, dass die Produkte vor Licht geschützt werden und weitgehende Keimfreiheit und Hygiene gewährleistet ist.

Kein Licht ohne Schatten: Mehrschicht-Verpackungsfolien ließen sich bislang nicht recyceln weil die Schichten aus unterschiedlichen Kunststoffen bestehen, die nicht mehr voneinander getrennt und zu Rezyklat verarbeitet werden können. Als wäre das Problem damit nicht schon groß genug, sind Verpackungsfolienabfälle durch Lebensmittelreste, Fette, Chemikalien, Etikettenrückstände, Sand oder Staub hochgradig verunreinigt.

Fakt ist, dass in Europa von 18,5 Mio. t gesammelten Plastikverpackungsabfall im Jahr 2022 nur 7,0 Mio. t tatsächlich recycelt, d.h. nach Aufbereitung in neuen Produkten wieder verwendet werden, der Rest zur Energiegewinnung verbrannt (8,3 Mio t) bzw. deponiert (3,2 Mio. t) wird. In Österreich landen etwa drei Viertel des gesammelten Abfalls aus hochwertigen Kunststoffen in der Müllverbrennung [1] und werden dadurch einem Kunststoffkreislauf durch Wiederverwertung entzogen. Die Erreichung des EU-Recyclingziel von 55% im Jahr 2030 erfordert daher neue, kreative Ansätze und Verfahren, da mit konventionellen Technologien kein Quantensprung mehr erzielbar ist.

Der steirische Anlagenbauspezialist GAW technologies hat sich daher zum Ziel gesetzt, diesem ungelösten Problem mit innovativer Technologie zu begegnen, um damit einen substanziellen Beitrag zur Erreichung der europäischen und globalen Recyclingziele zu leisten.

Hier setzt das innovative CreaSolv®-Verfahren an. Ähnlich wie Zucker in Wasser gelöst wird, können spezifische Lösungsmittel gezielt bestimmte Kunststoffe aus postconsumer Mehrschichtfolien und Mischverpackungsfolien herauslösen. Das Ergebnis ist eine Kunststofflösung, die sich von Verunreinigungen wie Lebensmittelresten oder Etikettenrückständen reinigen lässt. In einem geschlossenen Kreislauf wird das Lösungsmittel vom Kunststoff getrennt und wiederverwendet. Übrig bleibt hochreines Kunststoffgranulat, das nahezu die Eigenschaften der ursprünglichen Verpackung aufweist und für die Herstellung neuer Verpackungsfolien genutzt werden kann. Unter optimalen Bedingungen sind CO₂-Einsparungen von bis zu zwei Drittel gegenüber der Produktion aus neuem Kunststoff möglich.

Damit ist das CreaSolv®-Verfahren ökologisch doppelt wirksam, einerseits durch die Reduktion von Kunststoff-Verpackungsabfällen andererseits durch die Vermeidung von CO2-Emissionen.

Mit Industriepartnern aus der Verpackungsindustrie errichtete die GAW technologies im Rahmen eines europäischen Förderprojektes eine industrielle CreaSolv®-Demonstrator-Anlage, an der die herausragende Leistungsfähigkeit des CreaSolv®-Verfahrens und der daraus hergestellten Rezyklate bereits nachgewiesen werden konnten. Der Konsumgüterriese Unilever betreibt eine erste kommerzielle CreaSolv®-Recycling-Anlage in Indonesien. Mit dieser Anlage werden, im südostasiatischen Einzelhandel übliche, Mehrschicht-Folienbeutel rezykliert, zu neuen Verpackungen verarbeitet und landen somit nicht mehr in der Umwelt.

Die Möglichkeiten des CreaSolv®-Verfahrens sind vielfältig. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung arbeitet GAW daran, das Verfahren auch für andere schwer recycelbare Abfälle wie Getränkekartons oder synthetische Textilien nutzbar zu machen.

Marktanalysen zufolge gibt es allein in Europa Potenzial für 10 bis 20 CreaSolv®-Recyclinganlagen mit einer Verarbeitungskapazität von bis zu 50.000 Tonnen Verpackungsabfall pro Jahr.

[1] The Circular Economy for Plastics – A European Analysis 2024; p 83-85; Plastics Europe

zur Produktwebsite →

   
Puchstraße 76// Postfach 64
8020 Graz, Österreich
Ihre Kontaktperson zur Lösung
Alexander Rinderhofer
Geschäftsführung

Willkommen zurück
Jetzt anmelden

Neu hier? Jetzt registrieren und Green Tech Valley Cluster Partner werden.

Bei Problemen mit der Anmeldung wenden Sie sich bitte an welcome@greentech.at.

Ich möchte weitere Informationen zu dieser Clustergruppe.

Das Green Tech Valley Netzwerk nutzen und sich vorstellen lassen.

Sie wollen unsere Angebote uneingeschränkt nutzen?

Jetzt Green Tech Valley Cluster Partner
werden und viele Vorteile genießen.

Willkommen zurück
Jetzt anmelden

 

Neu hier? Jetzt registrieren und Green Tech Valley Cluster Partner werden.

Bei Problemen mit der Anmeldung wenden Sie sich bitte an welcome@greentech.at.