Erstes Gips-zu-Gips-Recyclingwerk in Österreich eröffnet

Das ers­te Gips-zu-Gips-Re­cy­cling­werk Ös­ter­reichs steht in Sto­ckerau. Die von Bau­un­ter­neh­men PORR, Tro­cken­bau­spe­zia­list Saint-Go­bain und Ent­sor­gungs- und Re­cy­cling­pro­fi Sau­ber­ma­cher er­rich­te­te An­la­ge hat ei­ne Jah­res­ka­pa­zi­tät von 60.000 Ton­nen und setzt neue Maß­stä­be in der Kreis­lauf­wirt­schaft. Die Er­öff­nung fand am 23. Ok­to­ber statt.
(v.li.): GZG-Geschäftsführer Julian Lechner; Peter Giffinger, CEO Austria bei Saint-Gobain; Benoit Bazin, Präsident und CEO der Saint-Gobain Gruppe; GZG-Geschäftsführerin Monika Döll; PORR COO Josef-Dieter Deix; Saubermacher-Gründer Hans Roth; GZG-Geschäftsführer Andreas Mehlmauer-Larcher © GzG / Richard Tanzer
(v.li.): GZG-Geschäftsführer Julian Lechner; Peter Giffinger, CEO Austria bei Saint-Gobain; Benoit Bazin, Präsident und CEO der Saint-Gobain Gruppe; GZG-Geschäftsführerin Monika Döll; PORR COO Josef-Dieter Deix; Saubermacher-Gründer Hans Roth; GZG-Geschäftsführer Andreas Mehlmauer-Larcher © GzG / Richard Tanzer

Mit der In­be­trieb­nah­me ih­res neu­en Re­cy­cling­werks in Sto­ckerau hat die GzG Gips­re­cy­cling GmbH, ein Joint-Ven­ture von PORR, Saint-Go­bain und Sau­ber­ma­cher, den ers­ten ge­schlos­se­nen Gips­kreis­lauf in Ös­ter­reich ein­ge­lei­tet. Erst­mals kön­nen Gips­ab­fäl­le in Ös­ter­reich zu Re­zy­klat ver­ar­bei­tet wer­den. Die­ses wird künf­tig bei Saint-Go­bain in Bad Aus­see neu­en Gips­kar­ton­plat­ten bei­ge­fügt. Das schont die na­tür­li­chen Vor­kom­men und setzt den Weg frei für die Um­set­zung der Re­cy­cling­gips-Ver­ord­nung und des kom­men­den De­po­nie­rungs­ver­bots.

Gro­ßer Wi­der­hall am Markt

Be­reits im Som­mer 2025 wur­de mit der An­nah­me ers­ter Gips­ab­fäl­le be­gon­nen. Der Wi­der­hall am Markt ist seit der In­be­trieb­nah­me groß. Die Ab­fäl­le wer­den in der An­la­ge sorg­fäl­tig vor­sor­tiert, me­cha­nisch auf­be­rei­tet und in meh­re­ren Sieb­stu­fen be­han­delt, um die ma­xi­ma­le Sor­ten­rein­heit si­cher­zu­stel­len. Die Re­cy­cling­gips-Ver­ord­nung stellt ei­ne we­sent­li­che Vor­aus­set­zung für den Bau- und die In­be­trieb­nah­me der An­la­ge dar. Die­se gilt seit 1. April 2025 und schuf erst­mals ver­bind­li­che Vor­ga­ben für ei­ne sor­ten­rei­ne Tren­nung und Auf­be­rei­tung von Gips­ab­fäl­len. Mit dem zum 1. Jän­ner 2026 in Kraft tre­ten­den De­po­nie­rungs­ver­bot wird die Nach­fra­ge nach ei­ner Re­cy­cling­mög­lich­keit zur Not­wen­dig­keit.

Ze­ro Was­te – 100 % re­cy­cling­fä­hig

Gips ist zu 100 % re­cy­cel­bar. Im ers­ten Schritt wer­den die Ab­fäl­le da­für in Sto­ckerau in ei­ner maß­ge­schnei­der­ten me­cha­ni­schen Ab­fall­be­hand­lungs­an­la­ge für die wei­te­re Ver­ar­bei­tung vor­be­rei­tet. Da­zu wird der Gips­kern von Kar­ton und an­de­ren Stör­stof­fen ge­trennt, zer­klei­nert und ei­ner Qua­li­täts­kon­trol­le un­ter­zo­gen. Da­nach wird das her­ge­stell­te Re­zy­klat zu Saint-Go­bain nach Bad Aus­see ge­bracht. Bis zu 40 Pro­zent des Re­zy­klats kön­nen dort in neu­en Gips­kar­ton­plat­ten ver­ar­bei­tet wer­den.
Der Trans­port er­folgt emis­si­ons­re­du­ziert mit der Bahn; die An­la­ge in Sto­ckerau hat da­für ei­nen ei­ge­nen Bahn­an­schluss. Auch sonst spielt Nach­hal­tig­keit ei­ne gro­ße Rol­le im Be­trieb des Re­cy­cling­cen­ters.

Fei­er­li­che Er­öff­nung

Die fei­er­li­che Er­öff­nung des neu­en Gips-zu-Gips-Re­cy­cling­werks fand im Ok­to­ber un­ter Bei­sein von PORR COO Jo­sef Die­ter De­ix, Sau­ber­ma­cher Grün­der Hans Roth, Be­noit Ba­zin, Prä­si­dent und CEO der Saint-Go­bain Grup­pe und Pe­ter Gif­fin­ger, CEO Aus­tria bei Saint-Go­bain statt. Un­ter den Eh­ren­gäs­ten be­fan­den sich der fran­zö­si­sche Bot­schaf­ter Matthieu Peyraud, Staats­se­kre­tä­rin Eli­sa­beth Ze­het­ner, Lan­des­haupt­frau-Stell­ver­tre­ter Ste­phan Pern­kopf und Chris­ti­an Mo­ser, Vi­ze­prä­si­dent der Wirt­schafts­kam­mer Nie­der­ös­ter­reich. Auch die Äs­the­tik kam nicht zu kurz: Auf­se­hen er­reg­te ei­ne vom Wie­ner Stu­dio Ema­nu­el Jes­se künst­le­risch ge­stal­te­te Wand eben­so wie ein mit Graf­fi­ti de­ko­rier­ter Zug­wag­gon im GzG-Look.

PORR COO Jo­sef-Die­ter De­ix: „Als Bau­un­ter­neh­men neh­men wir un­se­re Ver­ant­wor­tung für die Nach­hal­tig­keit sehr ernst. Uns war es wich­tig, be­reits früh­zei­tig ei­ne in­no­va­ti­ve Ant­wort auf das De­po­nie­ver­bot zu schaf­fen und da­mit die Kreis­lauf­wirt­schaft in Ös­ter­reich sub­stan­zi­ell mit­zu­ge­stal­ten. Mit die­ser An­la­ge ha­ben wir ei­nen Pro­zess ge­schaf­fen, der Vor­bild­wir­kung hat: Der frü­her als wert­los er­ach­te­te Gips­ab­fall wird in ein wert­vol­les Re­cy­cling­ma­te­ri­al um­ge­wan­delt. Die PORR hat hier ge­mein­sam mit ih­ren Part­nern Pio­nier­ar­beit in der Samm­lung und Auf­be­rei­tung der Gips­ab­fäl­le ge­leis­tet.“

Be­noit Ba­zin, Prä­si­dent und CEO der Saint-Go­bain Grup­pe: „In den 80 Län­dern, in de­nen Saint-Go­bain tä­tig ist, en­ga­gie­ren wir uns, die Um­welt­aus­wir­kun­gen des Bau­ens so­wohl in un­se­rem ei­ge­nen Wir­kungs­be­reich als auch ent­lang der Wert­schöp­fungs­ket­te zu re­du­zie­ren. Nach­hal­ti­ges Bau­en er­for­dert ein Um­den­ken, wie wir Ma­te­ria­li­en ent­wi­ckeln, her­stel­len und wie­der­ver­wer­ten. Der Über­gang zur Kreis­lauf­wirt­schaft ist un­er­läss­lich, da er den Res­sour­cen­ver­brauch, bei­spiels­wei­se von Gips, senkt, die Le­bens­dau­er von Pro­duk­ten ver­län­gert und Re­cy­cling för­dert. Heu­te ma­chen wir ei­nen be­deu­ten­den Schritt nach vor­ne: Ge­mein­sam mit un­se­ren Part­nern sind wir stolz dar­auf, Ös­ter­reichs ers­te Re­cy­cling­an­la­ge „Gips-zu-Gips“ zu er­öff­nen.“

Pe­ter Gif­fin­ger, CEO Aus­tria bei Saint-Go­bain: „Heu­te fei­ern wir nicht nur die In­be­trieb­nah­me ei­ner hoch­mo­der­nen An­la­ge, son­dern auch die Ver­wirk­li­chung ei­ner lang ge­heg­ten Vi­si­on. Seit 2019 ar­bei­ten wir dar­an, Gips in ei­nen ge­schlos­se­nen Re­cy­cling­kreis­lauf zu brin­gen. Die Fra­ge, wa­rum es uns trotz der jahr­tau­sen­de­lan­gen Be­deu­tung von Gips als Bau­stoff nicht ge­lun­gen ist, ihn nach­hal­tig wie­der­zu­ver­wen­den, hat mich stets be­schäf­tigt. Heu­te kön­nen wir stolz sa­gen, dass wir ei­nen be­deu­ten­den Schritt in Rich­tung Kreis­lauf­wirt­schaft ge­macht ha­ben.“

Sau­ber­ma­cher-Grün­der Hans Roth: „Die­se An­la­ge mar­kiert ei­nen Mei­len­stein für die Kreis­lauf­wirt­schaft in Ös­ter­reich: Erst­mals wird Gips im in­dus­tri­el­len Maß­stab wie­der in den Stoff­kreis­lauf zu­rück­ge­führt. In­dem wir Gips­ab­fäl­le hoch­wer­tig re­cy­celn, re­du­zie­ren wir De­po­nie­vo­lu­men, spa­ren Pri­mär­roh­stof­fe und sen­ken Emis­sio­nen. Ge­mein­sam mit un­se­ren Part­nern PORR und Saint-Go­bain set­zen wir ein star­kes Zei­chen für In­no­va­ti­on und Ver­ant­wor­tung in der Bau­wirt­schaft und si­chern zu­gleich die Ver­sor­gung mit nach­hal­ti­gen Roh­stof­fen für die Zu­kunft.“

Lob der Eh­ren­gäs­te

Matthieu Peyraud, Bot­schaf­ter der Re­pu­blik Frank­reich in Ös­ter­reich: „Ich freue mich dar­über, dass In­no­va­ti­on und öko­lo­gi­scher Wan­del im Mit­tel­punkt der fran­zö­sisch-ös­ter­rei­chi­schen Zu­sam­men­ar­beit ste­hen. Die Er­öff­nung der ers­ten Gips-zu-Gips-Re­cy­cling­an­la­ge in Ös­ter­reich, die durch ei­ne fran­zö­si­sche In­ves­ti­ti­on des Un­ter­neh­mens Saint-Go­bain Aus­tria ge­mein­sam mit PORR und Sau­ber­ma­cher rea­li­siert wur­de, ist ein wich­ti­ger Mei­len­stein für die Ent­wick­lung der Kreis­lauf­wirt­schaft in Eu­ro­pa. Durch die Ver­wer­tung ei­ner na­he­zu un­be­grenzt re­cy­cel­ba­ren Res­sour­ce schont die­ses Pio­nier­pro­jekt na­tür­li­che Res­sour­cen, nimmt re­gu­la­to­ri­sche Ent­wick­lun­gen vor­weg und zeigt die Stär­ke der fran­zö­sisch-ös­ter­rei­chi­schen Zu­sam­men­ar­beit beim Auf­bau ei­ner nach­hal­ti­ge­ren Bau­wirt­schaft.“

Eli­sa­beth Ze­het­ner, Staats­se­kre­tä­rin für En­er­gie, Star­tups und Tou­ris­mus: „Das neue Gips-zu-Gips-Re­cy­cling­werk zeigt ein­drucks­voll, wie Kreis­lauf­wirt­schaft in der Pra­xis funk­tio­niert. Gips ist ein idea­ler Bau­stoff – voll­stän­dig re­cy­cel­bar, re­gio­nal ver­füg­bar und ein Bei­spiel da­für, wie Res­sour­cen­scho­nung und Stand­ort­po­li­tik Hand in Hand ge­hen. Ge­ra­de im Bau­sek­tor, ei­nem der res­sour­cen­in­ten­sivs­ten Be­rei­che, wird hier sicht­bar, wie Zu­kunft aus­se­hen kann: we­ni­ger De­po­nie, mehr Wert­schöp­fung im Kreis­lauf. Sol­che In­no­va­tio­nen ent­ste­hen, wenn en­ga­gier­te Un­ter­neh­men zu­sam­men­ar­bei­ten und an ei­nem Strang zie­hen. Die GZG Gips­re­cy­cling GmbH, ge­grün­det von PORR, Saint-Go­bain und Sau­ber­ma­cher, zeigt mit ih­rem bran­chen­über­grei­fen­den Know-how und mo­derns­ter Tech­no­lo­gie, was mög­lich ist. Als Bun­des­re­gie­rung set­zen wir uns da­für ein, die na­tio­na­le Kreis­lauf­wirt­schafts­stra­te­gie mit kon­kre­ten Maß­nah­men wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und Ös­ter­reich als Vor­rei­ter zir­ku­lä­rer Tech­no­lo­gi­en in Eu­ro­pa zu po­si­tio­nie­ren.“

Lan­des­haupt­frau-Stell­ver­tre­ter Ste­phan Pern­kopf: „Das neue Gips-zu-Gips-Re­cy­cling­werk in Sto­ckerau zeigt, was mo­der­ne Um­welt­po­li­tik be­deu­tet: Kreis­lauf­wirt­schaft statt Weg­werf­ge­sell­schaft. Wenn aus Ab­fall wie­der Roh­stoff wird, dann schont das un­se­re Na­tur, stärkt die re­gio­na­le Wert­schöp­fung und macht Ös­ter­reich un­ab­hän­gi­ger von Im­por­ten. Sol­che Pro­jek­te zei­gen, wie Um­welt- und Wirt­schafts­po­li­tik ge­mein­sam mög­lich ge­macht wer­den kön­nen – in­no­va­tiv, nach­hal­tig und mit Haus­ver­stand. In­no­va­tio­nen wie die­se sind es, die uns beim Um­welt- und Kli­ma­schutz wirk­lich vor­an­brin­gen – nicht mit Ver­bo­ten, son­dern mit gu­ten Ide­en und In­no­va­ti­on.“

Chris­ti­an Mo­ser, Vi­ze­prä­si­dent der Wirt­schafts­kam­mer Nie­der­ös­ter­reich: „Der ef­fi­zi­en­te Um­gang mit Res­sour­cen zählt zu den zen­tra­len Zu­kunfts­kon­zep­ten für un­se­re Wirt­schaft wie für un­se­re Um­welt. Ge­ra­de der Be­reich der Um­welt­tech­no­lo­gi­en, in de­nen Öko­lo­gie und Öko­no­mie per­fekt ver­knüpft wer­den, er­öff­net ja für un­se­re Wirt­schaft äu­ßerst at­trak­ti­ve und hoch­qua­li­ta­ti­ve Ge­schäfts­chan­cen, mit de­nen sich prak­tisch welt­weit punk­ten lässt. Das neue Gips-zu-Gips-Re­cy­cling­werk ist auf die­sem Weg der In­no­va­ti­on und der Nach­hal­tig­keit ein ab­so­lu­tes Vor­zei­ge­pro­jekt.“

[Quelle: saubermacher.at]

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Christina Kropf

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