Lithium-Ionen-Batterien
Lithium-Ionen-Batterien sind aus der Energiewende nicht mehr wegzudenken. Ob in Elektroautos oder bei der stationären Energiespeicherung – sie spielen eine Schlüsselrolle. Doch mit ihrer wachsenden Verbreitung rücken auch Herausforderungen wie der Umgang mit knappen Rohstoffen und das Recycling immer stärker in den Fokus.
„Genau hier setzt ein neues, zukunftsweisendes Labor an, das in enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmenspartner Aurubis innovative Recyclingverfahren entwickelt. Ziel ist es, kritische Metalle aus verbrauchten Batterien effizient zurückzugewinnen. Dabei werden nicht nur grundlegende wissenschaftliche Fragen erforscht, sondern auch praxisnahe Lösungen erarbeitet“, erläutert Priv.-Doz. Assoz.Prof. Dr. Eva Gerold, Leiterin des neuen CD-Labors.
Die enge Verzahnung von Forschung und industrieller Anwendung ermöglicht die Entwicklung nachhaltiger Recyclingprozesse, die wertvolle Ressourcen sichern und gleichzeitig einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam an einer grüneren Zukunft arbeiten können.
„Mit dem Recycling von Lithium-Ionen-Batterien wird ein Thema adressiert, das für Europa hinsichtlich der Energietransformation, des Klimawandels sowie der Rohstoffsicherheit von großer Bedeutung ist. Das Schließen der Stoffkreisläufe ist für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft von großer Bedeutung und ich freue mich, dass dieses wichtige Forschungsvorhaben im Rahmen des Christian Doppler Labors in Kooperation mit dem weltweit bedeutenden Unternehmen Aurubis AG durchgeführt wird“, so Vizerektor für Forschung und Nachhaltigkeit Univ.-Prof. Helmut Antrekowitsch.
BMWET fördert anwendungsorientierte Forschung
Für Universitäten spielen CD-Labors eine wichtige Rolle. Auf der einen Seite können sich Forscherinnen und Forscher einem speziellen Thema widmen, auf der anderen Seite führt die Kooperation mit Unternehmenspartnern zu direkten Anwendungen in der Wirtschaft.
Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer erläutert die Relevanz der Forschung für den Wirtschaftsstandort:“Kein Abfall, sondern Rohstoff: High-Tech-Recycling ist ein Schlüssel zur industriellen Unabhängigkeit Europas. Wer kritische Metalle wie Lithium, Nickel oder Kobalt im Land rückgewinnt, sichert Wertschöpfung, Technologiekompetenz und Arbeitsplätze in Österreich. Gerade in Zeiten globaler Spannungen ist das kein Nischenthema, sondern Standortpolitik pur. Dieses CD-Labor zeigt, wie Forschung und Industrie Hand in Hand daran arbeiten, Abhängigkeiten zu verringern und Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“
Zusammenarbeit mit der Industrie
Unternehmenspartner des CD-Labors ist die Aurubis AG, die weltweit führend im Bereich des Multimetallrecyclings ist. „Aurubis hat eine sehr gute Technologie mit Rückgewinnungsraten für Batteriemetalle von rund 95 % entwickelt, ein Spitzenwert im Industrievergleich. Aber Technologie und Zusammensetzung von Lithiumionenbatterien verändern sich kontinuierlich und dynamisch weiter – eine große Herausforderungen für das Recycling. Wir setzen daher auf angewandte Forschung, um diese Dynamiken besser zu verstehen und letztlich Risiken zu verringern“, erläutert Dr. Adalbert Lossin, Leiter Forschung & Entwicklung Aurubis AG.
CD-Labors
In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende Wissenschafter*innen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel.
Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET).
[Quelle: Montanuniversität Leoben, 12.11.2025]