Grüner Treibstoff: SAF als Gamechanger in der Luftfahrt

Laut EY Sustainable Aviation Fuels Study 2025 könnten alternative Treibstoffe bis zu 65 Prozent der CO2-Emissionene im Luftverkehr einsparen.
Flugzeug über Wolken-c-Canva.com
  • Sustainable Aviation Fuels (SAF) könnten bis zu 65 Prozent der CO2-Emissionen im Luftverkehr einsparen
  • Produktion noch in den Kinderschuhen, die Kosten sind drei- bis fünfmal höher als fossiles Kerosin
  • Bis 2030 werden weltweit nur 15,5 Mio. Tonnen SAF verfügbar sein – der Bedarf ist deutlich höher
  • Die EU setzt mit dem Programm „ReFuelEU Aviation“ auf ambitionierte Quoten: Sechs Prozent SAF bis 2030, 70 Prozent bis 2050
  • Langfristige Abnahmeverträge, Subventionen und ein EU-SAF-Fonds als Schlüsselfaktoren

 

Die Europäische Union hat mit dem „Fit for 55“-Paket im Rahmen des Green Deal eine klare Richtung vorgegeben: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden, bis 2050 will Europa klimaneutral sein. Sustainable Aviation Fuels (SAF) sind der zentrale Hebel, um die Luftfahrt klimafreundlich zu machen. Laut der IATA können SAF bis zu 65 Prozent der notwendigen Emissionsreduktionen im Luftverkehr bis 2050 liefern – doch ohne massive Investitionen, klare politische Rahmenbedingungen und internationale Kooperation wird der Durchbruch nicht gelingen. „Die Dekarbonisierung der Luftfahrt gelingt nur, wenn wir in großem Stil in SAF investieren – und zwar jetzt. Europa muss entscheiden, ob es die technologische Führungsrolle übernimmt oder Abhängigkeiten riskiert,“ so Christian Plas, Partner bei EY denkstatt.

SAF sind kein Nischenprodukt, sondern Schlüssel zur Klimaneutralität


Eine EY-Analyse macht deutlich: SAF sind kein Nischenprodukt, sondern der Schlüssel zur Dekarbonisierung der Luftfahrt. Ein Blick auf den aktuellen Stand der Produktion zeigt aber, wie groß die Herausforderung ist: SAF werden bislang nur in sehr geringen Mengen hergestellt. Unterschieden wird zwischen biobasiertem SAF, das aus Biomasse und Reststoffen gewonnen wird, und sogenanntem E-SAF (Power-to-Liquid), das mithilfe von erneuerbarem Strom und CO₂ erzeugt wird. Während biobasierte SAF aufgrund der begrenzten Rohstoffbasis langfristig an Grenzen stoßen könnten, gelten E-SAF als besonders zukunftsträchtig. Allerdings ist ihre Herstellung derzeit noch kostenintensiv. Schätzungen zufolge sind nachhaltige Treibstoffe aktuell drei- bis fünfmal teurer als fossiles Kerosin. Zwar könnten technologische Fortschritte und Skaleneffekte die Kosten in den kommenden Jahrzehnten um bis zu 50 Prozent senken, doch ohne gezielte Förderungen, Subventionen und langfristige Abnahmeverträge wird sich die notwendige Produktion nicht entfalten lassen.

Die vollständigen Ergebnisse stehen hier zum Download zur Verfügung.

[Quelle: OTS, PA EY Österreich, 5.11.2025]

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