Im Rahmen einer aktuellen Konjunkturumfrage in der Umwelttechnikbranche wurden zentrale Kennzahlen zu Umsatz-, Beschäftigungs- und Marktentwicklungen erhoben. Besonders erfreulich ist dabei ein weiterer Anstieg in der Beschäftigungsentwicklung: Für 2024 erzielten die 100 untersuchten Umwelttechnik-Unternehmen ein Jobwachstum von 2,21% gegenüber dem Vorjahr – ein Plus von über 900 Green-Jobs. Auch der Ausblick für 2025 ist positiv: Über die Hälfte der Unternehmen (54%) erwarten eine Zunahme der Beschäftigungsentwicklung in 2025, 29% rechnen daneben mit gleichem Mitarbeitenden-Stand.
Im Kontext der insgesamt herausfordernden wirtschaftlichen Lage verzeichneten diese Umwelttechnik-Unternehmen im Jahr 2024 einen leichten Rückgang von rund 3% beim Umsatz auf 11,25 Mrd. Euro. Für 2025 zeichnet sich ein leicht positiver Ausblick ab: im laufenden Jahr wird ein moderater Anstieg von 0,3 Prozentpunkten erwartet. Bemerkenswert ist dabei die Rolle der kleinen und mittleren Unternehmen: Im Jahr 2024 konnten insbesondere diese Segmente ein Umsatzplus erzielen (+2,7% bei kleinen, +5,4% bei mittleren Unternehmen), während große Unternehmen einen Rückgang von –4,0% verzeichneten. Damit unterstreichen die KMUs aufs Neue ihre zentrale Bedeutung für die kontinuierliche Entwicklung der Branche.
Europa als wichtigster Exportkontinent
Bereits bei vergangenen Studien aus 2024 hat sich gezeigt, dass der EU-Raum für die österreichische Umwelttechnik-Wirtschaft als Exportregion, sowohl für die Dienstleistungsunternehmen als auch für die Umwelttechnik-Industrie von überragender Bedeutung ist: Die Exportquote liegt erneut mit rund 7,4 Mrd. Euro im Jahr 2024 bei 73% – einer nahezu identen Summe, wie im Vorjahr (ebenfalls 7,4 Mrd. Euro). Demgegenüber steht jedoch eine maßgebliche Veränderung des Exportfokus der befragten Unternehmen, in der Europa Asien als wichtigsten Exportkontinent abgelöst hat und sich damit eine Verschiebung der internationalen Marktbedeutung in Richtung Europa und Nachbarländer beobachten lässt. In der aktuellen Unternehmensbefragung gaben 48% der Unternehmen Europa als zentralen Markt an (Vorjahr: 19%), während Asien bei 31% bleibt. Nord- und Südamerika verzeichnen deutlich niedrigere Nennungen.
Auf konstant hohem Niveau zeigt sich der Bereich der Forschung und Entwicklung in der Umwelttechnikbranche: Im Jahr 2024 investierten die Unternehmen 3,2% ihres Umsatzes in F&E. Das entspricht einem nominalen Plus von 0,27% im Vergleich zur F&E-Quote im Vorjahr. Die Unternehmen haben ihre Forschungsaktivitäten damit weiter ausgebaut und setzen verstärkt auf Innovationen, um die Wettbewerbsfähigkeit in einem anspruchsvollen Marktumfeld zu sichern.
Über die Konjunkturerhebung:
Die „Österreichischen Konjunkturerhebung im Bereich der Energie- und Umwelttechnik 2025“, wurde durchgeführt vom Green Tech Valley Cluster in Kooperation mit Biz-Up Oberösterreich, Ecoplus Niederösterreich, Standortagentur Tirol und im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK). Es wurden mehrere hundert Unternehmen befragt – insgesamt ergab sich ein repräsentatives Sample von rund 100 Unternehmen.
[Quelle: https://www.ecotechnology.at – News. 16.9.2025, Autor: Alex Kohl]
Weitere Informationen zur Konjunkturerhebung, zum Kamingespräch und den Maßnahmen auf:
BMLUK Kamingespräch
Die hohe Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, gepaart mit praxisnahen Lösungen für Umwelttechnologien, Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz, machen die Branche zu einem Motor für die grüne Transformation. Das bestätigt auch ein Blick auf den Eco Innovation Index 2024, der die internationale Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Umwelttechnik untermauert: Mit Platz 3 im EU-Vergleich und einer klaren Position über dem EU-Durchschnitt zählt Österreich zu den führenden Umwelt-Innovationsstandorten in Europa. Auch in der Kreislaufwirtschaft hat Österreich in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt. Die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie zeigt bereits messbare Wirkung in der Praxis und unterstreicht Österreichs erfolgreiche Entwicklung hin zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft.
„Österreichs Unternehmen verbinden Innovation mit ökologischer Verantwortung und zukunftsfähigen Lösungen auf dem Weg zur klimaneutralen Zirkularität – das ist ein Erfolgsmodell, das wir weiter stärken wollen“, betont Bundesminister Totschnig.
Strategische Gespräche für die Zukunft
Zu diesem Zweck, lud Bundesminister Totschnig Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer führender Umwelttechnikunternehmen zu einem Kamingespräch in den Räumlichkeiten des Parlaments in Wien ein. Im Rahmen dieses kontinuierlichen Dialogprozesses wurde gezielt über konkrete Maßnahmen zur Standortstärkung gesprochen: Dazu gehören beispielsweise die Effizienzsteigerung von Genehmigungsverfahren, die Neugestaltung der Förderung für den Heizkesseltausch, der Übergang der Abfallindustrie zur Kreislaufwirtschaft und die Förderung der Entwicklung von bahnbrechenden Innovationen und Demonstrationsprojekten.
Diesen Anspruch wird Bundesminister Totschnig auch auf europäischer Ebene verfolgen: Beim EU-Umweltministerrat am 18. September 2025 werden unter anderem industriepolitische Rahmenbedingungen für die grüne Transformation diskutiert werden.
„Ich werde die Anliegen und die Leistungen unserer Umwelttechnikunternehmen mit Nachdruck einbringen. Europa braucht diese leistungsstarken Technologien – und Österreich hat sie“, so Bundesminister Totschnig abschließend.
[Quelle: PA BMLUK, OTS, 16.9.2025]