Green-Tech dominiert die 13 neuen COMET-Projekte & -Module

13 neue COMET-Projekte & -Module fokussieren AI, Quantum, Bioökonomie & Co. 22 Millionen Euro kommen vom Bund, 11 Millionen von den Ländern. Spannend: Die Hälfte setzt auf Green-Tech-Knowhow aus dem Valley.
Die neuen Projekte & Module zielen nicht nur auf technologische Exzellenz, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen. -c- Canva.com

Am 16.04.2024 startete die Forschungsförderungsgesellschaft des Bundes (FFG) den 4. COMET-Module Call. Für Sechs neue COMET-Module beginnt nun eine intensive Forschungsphase, in der thematische Exzellenz und strategische Weiterentwicklung im Mittelpunkt stehen. Gefördert mit rd. 12 Millionen durch den Bund und weiteren Mitteln von Ländern, Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen – setzen diese Module gezielt auf den Aufbau und die Vertiefung von Schlüsselkompetenzen in hochrelevanten Zukunftsfeldern.

Die thematische Bandbreite reicht von neuen Lösungen für Digitalisierung und Umwelttechnologien bis hin zu innovativen Ansätzen in Mobilität, Produktion und den Lebenswissenschaften. Die Module dienen dabei als flexible, forschungsgetriebene Strukturen, die jungen, exzellenten Forschenden Raum geben, um neue Ideen zu erproben und strategisch weiterzuentwickeln.

 

Die sechs geförderten COMET-Module im Überblick

A3Red – Accelerated design of Advanced Alloys with Reduced critical raw materials content

COMET-Zentrum: Materials Center Leoben Forschung GmbH

Beteiligte Bundesländer: Steiermark, Kärnten, Oberösterreich

Ziel des COMET-Moduls A3Red ist die Entwicklung von Grundlagen, neuartigen Methoden und einer modularen und interoperablen Entwicklungsumgebung für das KI-gestützte beschleunigte Design nachhaltiger Hochleistungslegierungen mit reduzierten kritischen Rohstoffgehalten. Die erwarteten Ergebnisse des wissenschaftlich herausfordernden und risikoreichen Programms sind eine KI-basierte, integrierte, modular erweiterbare und adaptierbare Material- und Prozessentwicklungsplattform, deren Funktionalität und Effizienz für das Design von drei ausgewählten Metalllegierungen mit reduzierten kritischen Rohstoffgehalten und substantiell verbesserten Nachhaltigkeitseigenschaften demonstriert wird.

IACAI – Interfaces of Agent-Centric AI

COMET-Zentrum: Know Center Research GmbH

Beteiligtes Bundesland: Steiermark

Das Projekt Interfaces of Agent-Centric AI ist entscheidend für Wissenschaft und Wirtschaft, da es vertrauenswürdige, effiziente Multi-Agenten-KI-Systeme entwickelt. Es erforscht die Schnittstellen zwischen KI-Agenten, KI-Modellen, Infrastruktur (IOT, Datenbanken) und dem handelnden Menschen, um all diese Komponenten in ihrem Verhalten transparent und kontrollierbar zu machen und den Menschen in seiner Tätigkeit optimal zu unterstützen. Für die Wissenschaft bietet es neue Erkenntnisse zur Gestaltung intelligenter multimodaler Systeme und fördert interdisziplinäre Zusammenarbeit. Für die Wirtschaft schafft es vertrauenswürdige multi-KI-Anwendungen, steigert Ressourceneffizienz und ermöglicht Wettbewerbsvorteile. Damit legt das Projekt die Grundlage für nachhaltige, ethische und leistungsstarke KI-Lösungen in verschiedenen Anwendungsfeldern der Produktion, Gesundheit und des Ökosystems.

 

DeSimplifyCreating the configurable Process Modelling Architecture that acknowledges the complexity of chemical production systems

COMET-Zentrum: Competence Center CHASE GmbH

Beteiligte Bundesländer: Oberösterreich, Wien

ELF4GREEN – Electro-fermentation as advanced tool for targeted bioproduction of green fuels and chemicals

COMET-Zentrum: BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH

Beteiligte Bundesländer: Niederösterreich, Wien

Renew4EHS – Renewable Materials for Energy Harvesting and Energy Storage

COMET-Zentrum: Kompetenzzentrum Holz GmbH

Beteiligte Bundesländer: Oberösterreich, Kärnten, Niederösterreich

QAE – Quantum Algorithm Engineering: Bridging the Gap to Industrial Applications

COMET-Zentrum: Software Competence Center Hagenberg GmbH

Beteiligte Bundesländer: Oberösterreich, Tirol

In der Ausschreibung zum 10. COMET-Projekte Call wurden österreichweit insgesamt zehn Projektanträge eingereicht, sieben neue COMET-Projekte erhalten grünes Licht und setzen wichtige Impulse für die österreichische Forschungs- und Innovationslandschaft. Seitens des Bundes wurden für den Call 2024 Förderungsmittel iHv. max. 10 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Die neuen Projekte zielen nicht nur auf technologische Exzellenz, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Sie stärken die Resilienz der österreichischen Wirtschaft, fördern Innovationskraft und schaffen langfristig Wertschöpfung im Land.

Die sieben geförderten COMET-Projekte im Überblick, wovon vier mit steirischer Beteiligung sind:

AddSafetyEfficient development of robust vehicle safety

Federführung: Technische Universität Graz, Institut für Fahrzeugsicherheit

Beteiligtes Bundesland: Steiermark

Gegenwärtig werden Fahrzeugsicherheitssysteme hauptsächlich unter vereinfachten Laborbedingungen getestet, was dazu führt, dass nicht alle möglichen Unfallkonfigurationen getestet werden können. Das Ziel des Projektes AddSafety ist es, die Evaluierungen näher an die realen Bedingungen im Straßenverkehr zu bringen, um somit robuster funktionierende Sicherheitssysteme entwickeln zu können. Die dazu notwendigen Tools und Methoden werden im Rahmen des Projekts entwickelt und an ausgewählten Systemen angewandt. Dadurch können Systeme effizienter entwickelt werden. Mit diesen soll die Sicherheit im Straßenverkehr nachhaltig verbessert werden, in dem Unfälle und Verletzungen zuverlässig verhindert werden.

AutoForstAdvanced Automated Timber Value Chain

Federführung: Technische Universität Graz, Institut für Fahrzeugtechnik

Beteiligte Bundesländer: Steiermark, Kärnten

Das Projekt AutoForst verfolgt das Ziel, die Automatisierung in der Forstwirtschaft voranzubringen, um dem aktuellen und zukünftigen Fachkräftemangel sowie den Herausforderungen des demografischen Wandels entgegenzuwirken und gleichzeitig das Unfallrisiko zu reduzieren. Trotz der Position Österreichs als viertgrößter Produzent und Exporteur von Schnittholz in Europa sieht sich die Branche mit erheblichen Problemen konfrontiert, darunter der Nachwuchsmangel und steigende Anforderungen an die Arbeitssicherheit. Mithilfe digitaler und nachhaltiger Technologien soll die Effizienz und Sicherheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette gesteigert werden. Dies ist nicht nur international relevant, sondern insbesondere für die Steiermark und Österreich von großer Bedeutung, da fast die Hälfte der Landesfläche bewaldet ist und die Forstwirtschaft eine Schlüsselrolle für die Wirtschaft spielt. Diese Optimierung trägt maßgeblich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Branche bei.

FL4E&R – Freeze-Lining Aided Pyrometallurgy for Carbon-free Metal Extraction and Recycling

Federführung: Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Modellierung und Simulation metallurgischer Prozesse

Beteiligte Bundesländer: Steiermark, Oberösterreich

Dieses Projekt konzentriert sich auf die Weiterentwicklung der Bildung von Freeze Lining (FL), einer schützenden Schlackenschicht, die Schäden an Öfen in metallurgischen Prozessen wie dem Elektroschmelzofen (ESF) und dem SlagFuming-Prozess (SF) verhindert. Trotz ihrer Bedeutung sind die Dynamiken der FL bisher nur unzureichend erforscht. Um dem entgegenzuwirken, werden Labor- und Pilotanlagenversuche durchgeführt, um die Kinetik der FL-Bildung zu untersuchen. Diese Erkenntnisse werden genutzt, um ein Computational-Fluid-Dynamics-(CFD)-Modell zu entwickeln, das in der Lage ist, das Verhalten der FL zu simulieren. Nach der Validierung wird das Modell angewendet, um industrielle Prozesse zu optimieren, was sowohl der Industrie zugutekommen als auch zu einer nachhaltigeren metallurgischen Industrie beitragen wird.

We3D² – Wire-DED – Material, Process, and Data science for future components and Digital qualification

LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen

Oberösterreich, Steiermark, Vorarlberg

Das COMET-Projekt We3D² beschäftigt sich damit, wie man mit neuartigen Daten-Aufzeichnungs- und Auswertemethoden den Draht-basierten Additiven Fertigungsprozess weiter verbessern, intelligenter (selbst) durchführen, steuern und regeln kann, und dadurch zu deutlich verbesserten und robusteren Bauteil- und Werkstoffergebnissen gelangt. Dies mit dem Ziel „physics-based Qualification“ zukünftig zu realisieren. Die Forschungsarbeiten werden an 3 Use-Cases ausgerichtet: Aluminium für Wasserstofftanks für die Luftfahrt (Magna Aerospace), Feinkornbaustähle für Kran- und Schwerlast-Aufbauten (Liebherr Kräne), sowie hoch-performanter Drucktankelemente für Super-/Duplex-Stählen (Schöller-Bleckmann-Nitec).

ACWA – Austrian Centre of Water Analysis

Federführung: Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Siedlungswasserbau

Beteiligte Bundesländer: Wien, Niederösterreich

 

ENSURE – Data driven strategies to enhance sustainability, resilience and resource efficiency of cattle farming

Federführung: ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH

Beteiligte Bundesländer: Wien, Tirol

REACT – Reliability Evaluation and Analysis of Circuits and Emerging Transistor Technologies

Federführung: Technische Universität Wien, Institute for Microelectronics

Beteiligte Bundesländer: Wien, Kärnten

[Quelle: wirtschaft.steiermark.at – News, 10.7.2025]

Kontakt

Veronika Pranger
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